Der Facebook-Mutterkonzern Meta sorgt erneut für Schlagzeilen. Nach den massiven Stellenstreichungen im vergangenen Jahr verfolgt das Unternehmen nun einen neuen Ansatz im Personalmanagement: Rund fünf Prozent der weltweiten Belegschaft von 72.000 Menschen – das mache etwa 3.600 Mitarbeiter*innen – sollen ersetzt werden. Dies betrifft vor allem Beschäftigte mit niedrigen Leistungsbewertungen. Wie aus internen Mitteilungen von Gründer und CEO Mark Zuckerberg hervorgeht, möchte Meta die freigewordenen Stellen gezielt mit neuen Talenten besetzen, um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu steigern.
Ziel: Hochleistungsfähigkeit durch Austausch
Die Basis für diese Maßnahmen bilden die jährlichen Leistungsbewertungen, die laut Berichten von „Bloomberg“ und „The Verge“ bis Februar abgeschlossen werden sollen. Zuckerberg betonte in einer Mitteilung, dass es bei dieser Umstrukturierung nicht primär um Kosteneinsparungen gehe, sondern darum, das Team zu optimieren und die leistungsstärksten Mitarbeiter zu halten. Dies ist ein weiterer Schritt, um Metas Position im hart umkämpften Technologiemarkt zu sichern.
Die Entscheidung, verstärkt auf Automatisierung und KI-basierte Moderation zu setzen, hat nicht nur strategische, sondern auch politische Dimensionen. Meta will den Einsatz menschlicher Faktenchecker, die Inhalte auf Plattformen wie Facebook und Instagram auf ihre Richtigkeit überprüft haben, stark zurückfahren. Offiziell begründet das Unternehmen diesen Schritt mit Effizienzgründen und der Skalierbarkeit von KI-Lösungen. Doch Beobachter vermuten, dass diese Maßnahme auch eine politische Botschaft sendet – insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit ehemaligen US-Präsident Donald Trump und seinen Anhängern.
Tiefgreifender Wandel bei Meta
Während der Amtszeit von Trump standen Facebook und andere Plattformen unter massivem Druck, gegen Falschinformationen vorzugehen, was unter anderem zur Sperrung von Trumps Accounts nach dem Sturm auf das Kapitol führte. Mit der Reduktion menschlicher Kontrolleure und der Rückkehr von Trump auf Meta-Plattformen entsteht der Eindruck, dass sich der Konzern bewusst aus dem Zentrum politischer Auseinandersetzungen zurückziehen will. Kritiker werfen Meta vor, damit die Verbreitung von Desinformationen zu begünstigen und sich aus seiner Verantwortung für den gesellschaftlichen Diskurs zu stehlen.
Die Verbindung von Personalmaßnahmen und strategischen Entscheidungen wie der Abkehr von Faktencheckern deutet auf einen tiefgreifenden Wandel bei Meta hin. Das Unternehmen scheint sich von politisch heiklen Themen zu distanzieren und den Fokus auf Effizienz und Profitabilität zu legen. Allerdings ist dieser Kurs nicht ohne Risiken. Während die Reduzierung menschlicher Faktenchecker kurzfristig Kosten senken mag, könnte sie langfristig das Vertrauen in die Plattformen beschädigen.
Mit Material der dpa