Angesichts der Diskussion um die Folgen der Erderwärmung hat Mercedes-Benz mit einem Tweet auf dem Kurznachrichtendienst Twitter für ein Modell der Tuning-Tochter AMG die Gemüter der Netzgemeinde erregt. Der Autobauer veröffentlichte auf Englisch folgenden Spruch: „War dieser Sommer noch nicht warm genug, heizt der Mercedes-AMG GLA 45 4Matic mit diesem glühenden Finish noch mehr auf.“ Zusätzlich war der Kraftstoffverbrauch und der CO2-Ausstoß von 193 Gramm pro Kilometer angegeben.
Mit der Ausdrucksweise trat der Autobauer ins Fettnäpfchen und entschuldigte sich am Freitag umgehend dafür. Ein Sprecher sagte in Stuttgart: „Wir haben es mit Ironie versucht.“ Das gehe so nicht in diesen Tagen. Und auf Twitter stellte der Konzern fest: „Wir arbeiten hart an der Transformation unserer Fahrzeugflotte. Unser Ziel ist CO2-neutrale Mobilität.“
Kritik von Baden-Württembergs Verkehrsminister
Kritik an dem AMG-Spruch kam unter anderem von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) über Twitter: „Heißt AMG wirklich Auto-Monster-Großkotz? Wer braucht diese Autos?“ Andere Nutzer kommentierten die Aussage von Daimler ebenfalls sehr kritisch. Eine Frau meinte, danke, ihr reiche es eigentlich schon mit dem Klimawandel. Der Nutzer „Lauchgott“ fragte: „Wie viel (wenig) der wohl verbrauchen würde, wenn man ihn in einer ethisch vertretbaren Größe gebaut hätte?“
Daimler-Mann Pallenberg ordnet bei Twitter ein
Sascha Pallenberg, Head of Digital Transformation bei Daimler, ordnete die Sachlage über vier Tweets noch etwas ausführlicher ein: „Ich kann die Aufregung um den unsensiblen Tweet, der einen Verbrenner in den Kontext eines „heißen Sommers“ packt, voll und ganz nachvollziehen! Daimler mache derzeit „die größte Transformation der Firmengeschichte durch und dazu gehört unter anderem, dass wir das komplette Portfolio elektrifizieren“. „Bis 2022 reden wir von zehn EVs, dazu kommen über ein halbes Dutzend voll-elektrischer Nutzfahrzeuge, Transporter und Vans“, schreibt Pallenberg weiter.
Daimler baue weltweit einen Verbund von acht Batterie-Fabriken und investiere umfangreich in Mobilitätsservices. „Allein hier haben wir bereits über 30 Millionen Kunden, die Mobilitätsdienste nutzen, ohne auf ein eigenes Auto zurückgreifen zu müssen“. schreibt der Daimler-Manager. Ab 2022 werde der Automobilkonzern in Europa zudem CO2-neutral produzieren.
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