Mehrheit der Deutschen sorgt sich um Folgen der KI

KI gilt als revolutionär für die Arbeitswelt. Eine aktuelle Umfrage zeigt jedoch: Die Meisten sind skeptisch gegenüber der Technologie.
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Das Schreiben mit und für die KI wird immer relevanter. (© Unsplash)

Eine Umfrage des Kreditversicherers Allianz Trade hat ergeben, dass viele Menschen in Deutschland besorgt über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt sind. Laut Erhebung befürchten 47 Prozent der befragten Deutschen, dass KI zu einem Rückgang der Arbeitsplätze führen könnte. Lediglich 35 Prozent der Befragten glauben, dass durch den Einsatz von KI neue Arbeitsplätze entstehen werden.

Neben der Angst um Arbeitsplätze besteht auch eine erhebliche Sorge um eine zunehmende soziale Ungleichheit. In Deutschland befürchten 53 Prozent der Befragten, dass die Verbreitung von KI die Kluft zwischen Gebildeten und weniger Gebildeten vergrößern könnte. Nur 25 Prozent der Deutschen zeigten sich in dieser Hinsicht optimistisch. Im Durchschnitt aller befragten Länder liegen die Werte bei 51 Prozent für zunehmende Ungleichheit und 21 Prozent für Optimismus.

KI könnte zum Glücksfall werden

„Viele Menschen in Europa sind durch den schnellen technologischen Wandel verunsichert und stehen KI skeptisch gegenüber“, kommentiert Arne Holzhausen, Leiter Versicherung, Vermögen und ESG bei Allianz Research, die Ergebnisse. Expert*innen sähen jedoch potenziell positive wirtschaftliche Auswirkungen durch KI. Holzhausen betonte, dass der Fokus darauf liegen sollte, KI als Ergänzung zu den Fähigkeiten der Mitarbeiter zu nutzen, anstatt sie zu ersetzen. Dies erfordere jedoch umfangreiche Investitionen in Umschulungen und Weiterbildung.

Angesichts des Fachkräftemangels könnte die KI sogar zu einem Glücksfall werden, so Holzhausen. Denn die Entwicklung der KI falle mit dem demografischen Wandel zusammen, das heißt mit der Alterung der Bevölkerung und dem Schrumpfen des Arbeitskräftepotenzials, was in vielen Sektoren zu einem Arbeitskräftemangel führen könnte. „Durch die Steigerung der Produktivität und die Automatisierung von Routineaufgaben könnte die KI (…) helfen, dieser drohenden Herausforderung zu begegnen.“

Die Umfrage, die vom 26. April bis zum 13. Mai durchgeführt wurde, befragte fast 6300 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Polen und Spanien. In Deutschland und Frankreich wurden jeweils 1020 Personen befragt, in Österreich 1172, in Italien 1021, in Polen 1032 und in Spanien 1006 Personen. Insgesamt äußerten sich 46 Prozent der Befragten in diesen Ländern besorgt um den Verlust von Arbeitsplätzen, während nur 33 Prozent an eine Schaffung neuer Jobs durch KI glauben.

Mit Material des dpa

(amx, Jahrgang 1989) ist seit Juli 2022 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Er ist weder Native noch Immigrant, doch auf jeden Fall Digital. Der Wahlberliner mit einem Faible für Nischenthemen verfügt über ein breites Interessenspektrum, was sich bei ihm auch beruflich niederschlägt: So hat er bereits beim Playboy, in der Agentur C3 sowie beim Branchendienst Meedia gearbeitet.