Mehrheit der Arbeitssuchenden nutzt KI

Laut einer aktuellen Studie nutzen mehr als die Häfte aller Jobsuchenden für die Erstellung des Lebenslauf KI. Wie sehen das Personaler*innen?
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KI zu nutzen ist bei Bewerbungen keine Seltenheit mehr. (© Unsplash / Alex Knight)

Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Arbeitssuchenden in Deutschland nutzen Künstliche Intelligenz (KI) zur Aktualisierung oder Erstellung von Lebensläufen. Das geht aus dem zweiten jährlichen „New Year New Job“-Bericht von Canva hervor. Nach Angaben der Design-App erhielten außerdem 96 Prozent der deutschen Jobsuchenden, die KI für ihre Bewerbung nutzen, Einladungen zu Vorstellungsgesprächen. Fast die Hälfte dieser Bewerber*innen (45 Prozent) erhielten Einladungen für alle Stellen, auf die sie sich beworben hatten. Als wichtigsten Grund für die Nutzung von KI gaben sie Schnelligkeit an (74 Prozent).

Etwas mehr als die Hälfte der deutschen Personalverantwortlichen (53 Prozent) finden es dem Bericht zufolge in Ordnung, dass Kandidaten generative KI für die Erstellung jeglicher Art von Lebenslaufinhalten nutzen; 43 Prozent beschränken ihre Zustimmung auf minimale Nutzung zur Verbesserung origineller Ideen beschränken. Arbeitssuchende müssen jedoch das richtige Gleichgewicht finden: Laur Canva erwarten 81 Prozent der Personalverantwortlichen, dass offen mit ihrem Einsatz von KI umgegangen wird.

Auch Einarbeitungsprozesse verändern sich durch KI und können beschleunigt werden: Nahezu 90 % aller Personalverantwortlichen sind sich einig, dass visueller Content das Einarbeitungserlebnis verbessert. Entsprechend setzen bereits rund 73 Prozent der Unternehmen KI in diesem Bereich ein.

Interaktive Bewerbungen – langweilig war gestern

Mehr als die Hälfte der deutschen Personalleiter*innen (57 Prozent) bevorzugen außerdem Lebensläufe mit visuellen Elementen. In anderen europäischen Ländern wie Spanien und Frankreich (70 %) sind es 67 beziehungswezise 70 Prozent.

Auch bevorzugt eine Mehrheit der weltweit befragten Personalverantwortlichen (65 Prozent) Lebensläufe mit interaktiven Elementen. Dem Bericht zufolge bedeutet dies einen Anstieg um 10 Prozent gegenüber 2023. In Deutschland sind es 58 Prozent.

Von den deutschen Personalverantwortlichen halten 81 Prozent die Gestaltung und das Layout des Lebenslaufs für besonders wichtig. 72 bevorzugen Bewerbungen, in denen Arbeitsbeispiele in einem Portfolio, auf einer Website oder in einer Präsentation vorgestellt werden.

Laut dem Bericht von Canva schauen sich Personalentscheider*innen vor allem diese Seiten an (© Canva)

Digitale Präsenz beeinflusst Einstellungsentscheidungen

Die Mehrheit der Personalverantwortlichen (77 Prozent) schaut sich regelmäßig die Social-Media-Profile der Jobsuchenden an. Dies nutzen viele inzwischen zu ihrem Vorteil: 83 Prozent der Stellensuchenden posten in den Social Media über ihre Karriere, um sich als Expert*innen für ihre Branche zu profilieren.

Mehr als 80 Prozent der Kandidat*innen sind der Meinung, dass eine ausgefeilte digitale Präsenz den Einstellungsprozess beeinflusst und 88 Prozent der Personalverantwortlichen stimmen dieser Aussage zu. Dies gilt auch für die Marke eines Unternehmens: Von den Jobsuchenden halten 81 Prozent eine starke digitale Präsenz der Marke für wichtig; bei den der Personalverantwortlichen sind es 89 Prozent.

Nach eigenen Angaben befragte Canva in Zusammenarbeit mit Sago 6.000 Mitarbeiter*innen, die in den letzten 6 Monaten auf Stellensuche waren sowie 4.200 Manager*innen von Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeiter*innen. Durchgeführt wurde die Umfrage im November und Dezember 2024 in den USA, dem Vereinigten Königreich, Indien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Brasilien, Mexiko, Australien und Japan.

Laura Schenk (ls, Jahrgang 2002) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft und hat immer Lust, sich neuen Themenbereichen zu widmen. Eine besondere Vorliebe hat sie für kubistische Malerei und das Schreiben in all seinen Formen. Ihrer Heimatstadt Leipzig hat sie 2023 sogar einen Kurzgeschichtenband gewidmet. Sie studiert dort Kommunikations- und Medienwissenschaft und engagiert sich crossmedial bei Lokalzeitungen und beim Radio.