Geschlechterdiversität in Unternehmen ist ein viel diskutiertes Thema. Trotzdem gibt es branchenabhängig immer noch große Unterschiede bei den Männer- und Frauenanteilen der Mitarbeitenden – so auch in der Tech-Branche. Die Zurückhaltung unter jungen Frauen, sich beruflich in Richtung Tech und Co. zu entwickeln, spiegelt sich in Zahlen wider. Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Company aus dem Jahr 2023 liegt der Frauenanteil in der europäischen Tech-Branche bei nur 37 Prozent. In Tech-Bereichen wie DevOps und Cloud, in denen händeringend neuer Nachwuchs gesucht wird, liegt der Anteil sogar bei nur 8 Prozent.
Die zwei Tech-Expertinnen Sabina Kusmin-Tyburski und Jasmin Quellmann sind der Meinung, dass es mehr Frauen im Bereich Tech braucht und haben einige Ratschläge auf Vorrat.
„Diversität der Schlüssel, um Lösungen zu entwickeln“
Sabina Kusmin-Tyburski ist Bereichsleitung und CIO bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und ist der Meinung, dass die Tech-Branche mehr Frauen benötigt, um die Innovationskraft auszureizen, den Wettbewerb anzuführen und den Fachkräftemangel zu bekämpfen. „Da Technologie unseren Arbeitsalltag in fast jeder Branche prägen wird, ist technisches Know-how unverzichtbar – und Diversität der Schlüssel, um die besten Lösungen zu entwickeln. Mehr Frauen in Tech bedeuten smartere Produkte, nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg und eine zukunftssichere Basis für die digitale Welt von morgen“, sagt Kusmin-Tyburski.
Ihr Rat an junge Frauen, die sich für die Tech-Branche begeistern, lautet:
„Glaubt an euch und seid mutig! Lasst euch von Stereotypen oder Zweifeln nicht ausbremsen. Technologie ist eine der aufregendsten und einflussreichsten Branchen, in der euer Wissen und eure Ideen entscheidend sein können. Sucht euch Mentoren, vernetzt euch mit Gleichgesinnten und lernt kontinuierlich dazu – gerade im Tech-Bereich entwickeln sich Dinge rasant weiter. Traut euch, die Technologie der Zukunft mitzugestalten, denn euer Beitrag ist nicht nur willkommen, sondern wird gebraucht!“
Unterstützung von Frauen in Marketing-Tech benötigt
„Aus meiner Erfahrung machen Frauen in Führungspositionen oft einen echten Unterschied“, so Jasmin Quellmann, Head of MarTech and AI bei Beiersdorf. „Sie haben einen anderen Blick auf Probleme, gehen kreativer und empathischer mit Herausforderungen um und fördern eine Kultur, in der verschiedene Perspektiven geschätzt werden.“ Dies sorge besonders in der MarTech-Branche, wo ständig Innovationen gebraucht werden, für bessere, kundenorientiertere Lösungen. „Und ehrlich gesagt, die Branche braucht mehr Vorbilder, die jungen Frauen zeigen: “Hey, das kannst du auch!” Wenn wir mehr Frauen in der MarTech-Welt sehen, dann wird sich diese Dynamik von selbst verstärken“, ist sich Quellmann sicher.
Auch sie rät jungen Tech-begeisterten Frauen: „Ich würde ihnen raten, mutig zu sein und ihre Leidenschaft zu verfolgen, auch wenn der Weg manchmal herausfordernd erscheint. Netzwerken ist unglaublich wichtig – sucht euch Mentorinnen oder Vorbilder, die euch inspirieren und unterstützen können. Bleibt offen für neue Technologien und Weiterbildung, denn der Tech-Bereich entwickelt sich ständig weiter. Und vor allem: Glaubt an euch und eure Fähigkeiten. Tech braucht kreative Denkerinnen und Menschen, die mit Mut und Neugierde neue Wege beschreiten wollen.“