Mehr Bestellungen, größere Warenkörbe

45 Millionen Menschen in Deutschland haben laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2013 Waren oder Dienstleistungen für private Zwecke online gekauft oder bestellt, das sind 76 Prozent der Internetnutzer ab zehn Jahren. Ebay hat analysiert, welche Produkte auf diesem Online-Marktplatz im Verlauf des Jahres 2013 ein besonders hohes Verkaufsvolumen erreichten. Und der Technologieanbieter Epages hat ein deutliches Umsatzwachstum im E-Commerce für das erste Halbjahr 2014 ermittelt.

2013 in Zahlen – das Kaufverhalten auf dem Ebay-Marktplatz

Der Winter zog sich weit ins neue Jahr hinein und so erwarb im Januar alle drei Minuten jemand neue Handschuhe. Zur „fünften Jahreszeit“ gehört die richtige Verkleidung: Im Februar wechselte sekündlich ein Kostüm den Besitzer. Der März bescherte der Welt einen neuen Papst und in jeder Minute einem Ebay-Käufer eine Bibel. Jedes Jahr werden rund 400.000 Ehen in Deutschland geschlossen. Bevorzugte Jahreszeit für das Jawort ist der Sommer. Die Vorbereitungen starten schon früher: In den Frühlingsmonaten wurde alle acht Minuten ein Brautkleid bei Ebay gekauft.

Als die niederländischen Nachbarn im April die Inthronisierung von Willem-Alexander und Máxima feierten, wurden bei Ebay Deutschland täglich fünf niederländische Flaggen und alle sieben Minuten ein orangefarbenes T-Shirt verkauft. Nach dem Triple-Sieg des Fußball-Clubs Bayern München gab es für viele Fans kein Halten mehr: Im Mai erwarben Onlineshopper alle zehn Minuten ein Trikot der Münchner. Im verregneten Juni dagegen wurde alle vier Minuten eine Regenjacke und alle drei Minuten ein Paar Gummistiefel verkauft.

Endlich heiß wurde es im Juli, und so wechselte alle vier Minuten ein Planschbecken den Besitzer. Im August wurde alle drei Minuten eine Trachtenlederhose und fast jede Minute ein Dirndl gekauft. Das waren doppelt so viele Dirndl wie noch 2012. Im September wurde das neue iPhone 5S von Apple vorgestellt. Grund genug für viele Apple-Liebhaber, ihr iPhone 4 zu verkaufen, um sich das aktuellste Modell zulegen zu können. Alle vier Minuten wurde im September ein iPhone 4 bei Ebay verkauft.

2014: Deutsche „Epages-Händler“ wachsen um 24 Prozentpunkte

Die mehr als 100.000 Onlinehändler, die die Technologie von Epages nutzen, konnten im ersten Halbjahr 2014 mehrheitlich wachsende Umsätze vorweisen. Allein in Deutschland stiegen die generierten Einnahmen der Onlineshops im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozentpunkte an. Ebenfalls zweistellig fällt das Wachstum der Bestellungen aus: Hier verzeichneten die deutschen Händler ein Plus von 17 Prozent. Der durchschnittliche Warenkorbwert einer Bestellung erhöhte sich um sechs Prozent auf 105 Euro.

Die anonymisierte Stichprobe, die Epages unter knapp 5.000 Shops in acht europäischen Regionen durchführte, zeigt damit, dass die deutschen Epages-Shops die Prognose von A.T. Kearney übertreffen. Die Unternehmensberatung hatte dem deutschen E-Commerce-Markt bis 2017 ein durchschnittliches Wachstum von jährlich zwölf Prozent vorausgesagt. Die Epages-Händler aus Großbritannien konnten mit einem Plus von 18 Prozent ebenfalls einen deutlichen Zuwachs bei den Umsätzen verzeichnen. Die Gesamtzahl der Bestellungen stieg um sechs Prozent und der durchschnittliche Warenkorbwert um zehn Prozent.

Besonders hohe Umsatzgewinne gab es im ersten Halbjahr 2014 in Ländern, in denen die Vertriebspartner von Epages derzeit viele junge und stark wachsende Onlineshops hinzugewinnen. Hierbei stechen vor allem die Schweizer Händler mit einem Umsatzgewinn von 63 Prozent sowie die italienischen Händler mit 49 Prozent hervor. Die Zahl der Bestellungen stieg mit 41 Prozent (Schweiz) beziehungsweise 30 Prozent (Italien) ebenso deutlich an.

Mobile Nutzung verdoppelt sich

Auch die Bedeutung des Mobile Commerce nahm im vergangenen Halbjahr noch einmal stark zu. Betrug der Anteil der mobilen Seitenzugriffe am gesamten Traffic im Juni 2013 noch etwa zehn Prozent, konnte sich der Wert im Juni 2014 auf etwa 25 Prozent mehr als verdoppeln. Einen großen Anteil daran haben die stark wachsenden Zugriffe von Tablets.

Wilfried Beeck, CEO der Epages GmbH, sieht hier große Chancen für die Händler: „Durch die zunehmende mobile Nutzung verbringen die Kunden immer mehr Zeit online. Auch viele Kunden des stationären Handels suchen häufig zuerst im Netz, bevor sie in die Läden kommen. Das bedeutet aber auch, dass die Shopbetreiber das Kanaldenken ablegen müssen. Erfolgreich wird nur sein, wem es gelingt, über verschiedene Plattformen hinweg ein einheitliches Shoppingerlebnis zu erzeugen.“

(Destatis/eBay/ePages/asc)