Von Frank Puscher
Es gibt jede Menge gute Gründe für Content Marketing:
- User finden über Themen zu Firmen
- Die Sichtbarkeit im Suchmaschinenindex kann steigen
- Die Bedeutung einzelner Autoren wird höher
- Die Medien greifen Themen auf, die die Unternehmen besetzen (Red Bull)
- Inhalte verbreiten sich viral besser als Werbung
- Inhalte regen zu Diskussionen an und erzeugen Kundenbindung
Das Problem ist nur, dass Marketer auch noch andere Dinge zu tun haben, als sich Inhalte auszudenken, diese auch noch aufwendig zu produzieren (Video schlägt Bild schlägt Text) und dann viral zu verbreiten. Es bedarf einer ausgeklügelten Strategie und eines Redaktionsplans. Und dann soll man – Social Media fordert das – auch noch spontan und authentisch sein. Mit Hilfe einiger kleiner Werkzeuge macht sich der Marketer das Leben etwas leichter.
1. Recherche
Content Marketing besteht auch aus der Inspiration, die von anderen Websites ausgeht. Man kann daraus eigene Ideen entwickeln oder sich direkt mit den Blog-Artikeln und Websites beschäftigen. Wie oft gehen einem besuchte Webseiten verloren oder man fragt sich, auf welcher Website man ein Thema gesehen hat. Ein Tool, das damit buchstäblich aufräumt, heißt Bunkr.me. Hier lässt sich alles sammeln, HTML-Seiten, Texte, Bilder oder Videos. Man kann daraus sogar direkt Präsentationen machen. Das Tool installiert sich als Erweiterung in den Browser. Die Dauernutzung kostet drei Dollar pro Monat.
2. Infografik
Das ist vermutlich einer der spannendsten Trends im ContentMarketing. Komplexe Sachverhalte werden in einem einzigen Bild als anschauliche und hübsche Infografik umgesetzt. Und dafür muss man kein Illustrator-Freak sein. Visual.ly macht das online. Man wählt ein Template aus, importiert Daten zum Beispiel aus Excel, fügt grafische Elemente hinzu und fertig ist die Grafik. Der Einstig ist kostenlos. Es finden sich Upselling-Elemente darin. Zusatzfunktion: Visual.ly macht illustrierte Traffic-Berichte zu Webseiten, wenn man Google-Analytics benutzt.
3. Farben
Sie sind kein eigenes Inhaltselement, aber die Grundlage für Designs. Man könnte auf die Idee kommen, seine Facebook-Fans abstimmen zu lassen, welche Farbkombination die geeignete für den nächsten Flyer ist. Zwei Tools zum Thema Farben. Wer ein Foto hat und die Designelemente farblich darauf abstimmen möchte, der nimmt Pictacoulous. Das extrahiert eine Farbpalette aus dem hochgeladenen Bild.
Gleiches macht auch die iPhone-App von Adobe Kuler. Darüber hinaus kann man auf Datenbanken mit Tausenden von Farbvorschlägen zugreifen, man kann die Palettendateien verbreiten uns austauschen und Kuler verfügt über ein sehr schönes Interface zum Selbermischen.
4. Design
Wer sich in Sachen Design inspirieren lassen möchte, findet im Netz eine Million Quellen. Doch wird den Designer dahinter für einen Auftrag verpflichten will, ist eventuell richtig bei Dribbble.com. Das ist ein Soziales Netzwerk für Designer, in denen Design diskutiert werden und man die Designer suchen und kontaktieren kann. In Berlin findet Dribbble aktuell 339 Designer.
An dieser Stelle sollte man dann auch einmal Pinterest erwähnen. Auch das ist über das visuelle Interface und die Suche eine sehr gute Inspirationsquelle und die Fundstücke lassen sich in eigenen Boards organisieren. Pinterest ist mittlerweile ein alter Hut und wird von vielen Marketing-Entscheidern genutzt.
5. Bildbearbeitung
Privat haben sich Plattformen wie Instagram längst durchgesetzt, im beruflichen Kontext finden sie noch wenig Anwendung, Dabei wird gerade deutlich, dass immer bessere Onlineservices und Tools entstehen, die Fotos so optimieren oder verfremden, dass sie spannend aussehen, ohne dass der Fotograph dafür besonders viel Aufwand oder Zeit investieren muss.
Ein spannendes Beispiel für eine mobile App ist Snapseed. Die verschiedenen Filter werden durch vertikales Streichen ausgewählt und dann durch horizontales Streicheln in der Stärke eingestellt. Sehr einfach, sehr intuitiv.
Aus Sicht eines Desktop-Users gibt es noch eine Reihe weiterer Onlineservices, die Teilaufgaben in der Bildbearbeitung realisieren. Größere Effektbibliotheken gibt es bei Befunky oder Pixlr. Spezialeffekte wie Modelleisenbahn (Telekom-Werbung) bei Tiltshiftmaker oder bei FMedda. Letzteres macht aus vielen kleinen Bildern ein Bildmosaik, wie seinerzeit als Filmplakat bei der Trumanshow.
6. Zitate
Quozio heißt ein Service, der nichts anderes macht, als schlaue, dumme oder weise Sprüche in optisch ansprechende Form zu bringen. Es müssen ja nicht immer die Kalender-Plattitüden sein. Wie wäre es mal mit einem etwas freimütigeren Umgang mit Zitaten, etwa: „Meistens wissen die Leute nicht, was sie wollen, bis man es ihnen zeigt“, Steve Balmer über Windows 8. Sie wissen übrigens genau, wie alt sich Ihre Zielgruppe fühlt, wenn sie auf Sprüche reagiert wie: „Früher war mehr Lametta“.
7. Kurzvideo
Zurzeit läuft auch Vine von Twitter ganz gut. Kurz gesagt ist er die Reinkarnation des animierten GIF. Setzt man diese Technik für ein Video ein, so entsteht ein kleines, abgehacktes Filmschleifchen. Asos hat die Technik benutzt, um User zu einem Wettbewerb aufzufordern. Sie sollten Filmen, wie sie das Asos-Päckchen zuhause auspacken und sich darüber freuen.
8. Videoeffekte und Animationen
Fragen Sie ihren Nachwuchs mal nach einem coolen Video-Werkzeug. Viele werden GameYourVideo nennen. Die App erzeugt sehr ausgefallen, kreative Sequenzen mit Extremzeitlupen und Echoeffekten. Sie funktioniert am besten bei bewegten, dynamischen Bildern. ISupr8 hingegen macht aus Ihrem Film eine prähistorische Super8-Aufnahme mit Fuseln, Kratzern und Farbverfremdung. Und wer die RundUm-Lösung für Videoeffekte im Netz sucht, ist bei CinemaFX gut aufgehoben. WeVideo ist die Alternative, mit der Sie Videos im Netz auch gleich schneiden können.
Nicht ganz neu, aber umso hilfreicher sind die Videogeneratoren vom Typ Animoto. Sie machen Videos aus Standbildern mit teils atemberaubenden Animationseffekten. Die einfache animierte Slideshow ist in zehn Minuten hergestellt.
Und nicht vergessen werden darf TimeLapse. Das ist der Extremzeitraffer, denn zum Beispiel National Geographic benutzt, um den Bau einer Brücke zu zeigen. Das Gleiche machen Sie mit einem iPhone, einem Stromanschluß, einem Stativ und dem Programm iMotionHD vom Aufbau ihres nächsten Messestands.
9. Crowdsourcing
Wie bei Vine kurz angerissen hat Content Marketing auch viel damit zu tun, Content von den Usern einzusammeln und weiter zu verarbeiten. Die einfachste Form ist die Umfrage. Einfache Umfragen machen Sie mit Hilfe von SurveyMonkey. Dann können Sie die Nutzer natürlich zu Ideen- und Gestaltungswettbewerben auffordern. Oder sie kaufen Inhalte auf Plattformen wie MTurk oder Fiverr. Zum Beispiel findet sich auf Fiverr schnell eine venezolanische Grafikstudentin, die für 20 Dollar eine Fineliner-Zeichnung vom „Kunden des Monats“ macht, die man als Preis eines Wettbewerbs ausloben könnte.
10. Distribution und Aggregation
Die meisten aktuellen Werkzeuge für Social Media Monitoring verfügen inzwischen auch über Schnittstellen, mit denen sich Beiträge direkt aus der Konsol in den Facebook-Stream oder auf den eigenen Blog übertragen lassen. RebelMouse geht den umgekehrten Weg und bietet Templates an, mit denen sich alle Inhalte von verschiedenen Plattformen an einer zentralen Stelle sammmeln lassen. Darüber hinaus kann man allgemeine Quellen, wie zum Beispiel einen Twitter-Stream zu einem Hashtag hinzufügen. Die Kosten belaufen sich auf 10 Dollar pro Monat.