Schlagzeilen 2022: „Media wird grün“

Wozu auf das Ende des Jahres warten? Wir blicken mutig voraus auf die Schlagzeilen des Jahres 2022. Kreative Schlagzeilengeber*innen aus Marketing, Wirtschaft und Wissenschaft haben uns dabei geholfen. "Spinnen" war dieses Mal ausdrücklich erlaubt. Teil 4 zum Thema Nachhaltigkeit
Auch die Werbebranche könnte noch nachhaltiger werden. (© Unsplash/Kate Trysh)

Zusammengetragen von der absatzwirtschaft Redaktion


Alle Aktien werden mit sofortiger Wirkung ins Gemeinwohl umgewandelt

Von Michael Fritz, Mitgründer Viva con Agua

Wenn alle Aktien ins Gemeinwohl umgewandelt würden, dann wäre es endlich möglich, dass alle Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu einer menschenwürdigen sanitären Versorgung erhalten. In Millisekunden finden heutzutage finanzielle Transaktionen im Internet statt, die das menschliche Auge nicht mehr nachvollziehen kann. Dies ist der Beweis dafür, dass wir die Kontrolle über den Kapitalmarkt verloren haben. Das Geld dient nicht mehr den Menschen, sondern der Mensch dem Geld. Die Aktien sind der Hebel, um dies zu verändern. Die Dividende wird zurückgeführt zum Besten aller Wesen und nicht an einige wenige Privilegierte.


Media wird grün

Von Jan König, Co-Founder Odaline

Das gab’s noch nie: Die Top 300 Advertiser in Deutschland haben sich darauf geeinigt, dass ihre Werbung einen negativen CO2-Fußabdruck bekommt: Green Media. Die Autos, die die Plakate anbringen, die Farbe in Print, die Server in Digital, TV und auf digitalen Screens – alles wird teurer, denn: Ein unabhängiges Institut hat jede Werbeform im Markt analysiert und die Aufschläge berechnet, die es benötigt, damit Vermarkter diese in für sie bindende grünere Methoden investieren. Dabei tragen die Advertiser und die Vermarkter jeweils 50 Prozent der Kosten. Die große gemeinsame Impfkampagne war der Anfang von unternehmerischem Zusammenhalt – das ist der nächste Schritt.


Nach Druck von Bewegungen: Emissionen in Deutschland sinken deutlich

Von Helena Marschall, Fridays for Future

Nachdem 2021 Tausende Menschen vom Hochwasser in NRW und Rheinland-Pfalz betroffen waren und wir Hit­ze­wellen, Waldbrände und Ernteausfälle auf der ganzen Welt beobachtet haben, ist es offensichtlich, dass die Klimakrise längst eskaliert. Um die Katastrophe aufzuhalten und eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft für die junge Generation zu schaffen, müssen Emissionen drastisch sinken. Während Erdsysteme ihre Kipppunkte zu erreichen drohen, müssen wir nicht mit langsa­men und stetigen Plänen zur CO2-Reduktion reagieren, sondern mit plötzlichen und drastischen Maßnahmen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch die Marketingbranche muss alle ihre Kund*innen und jedes Geschäft auf das 1,5-Grad-Ziel hin überprüfen.


2022 ist das neue 2023!

Von Mathias Haas, Zukunftsforscher

Gerade im Marketing und Vertrieb wirken strategische Entscheidungen zeitversetzt. Wichtig: Die Entscheidungen müssen dafür erst mal getroffen werden. Der Bedarf für ein Update liegt nahe, denn Wandel und Veränderungsdruck waren gefühlt nie größer. Also: Heute strategisch agieren für den nachhaltigen Erfolg von übermorgen!


Insgesamt haben wir bei 22 Marktteilnehmer*innen ihre jeweilige Wunsch-Schlagzeile für das Jahr 2022 erfragt. Die gesamte Sammlung zu den fünf Themengebieten Digitalisierung, Diversity, Handel, Nachhaltigkeit und New Work finden Sie in unserer aktuellen Printausgabe Januar/Februar.