78,3 Prozent oder 57,6 Millionen Deutsche schalten tagtäglich ihr Radio ein, das sie im Schnitt länger als vier Stunden nutzen (242 Minuten). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nutzungsdauer damit gleich geblieben (243 Minuten). Zu diesen Ergebnissen kommt die heute in Frankfurt veröffentlichte Media-Analyse 2015 Radio I, die halbjährlich die Radio-Nutzungsdaten sowie die Reichweiten der einzelnen Sender als Leistungsbeleg ausweist.
Bei der Tagesreichweite ist ein leichter Rückgang in Höhe von 1,8 Prozent zu verzeichnen – ohne erkennbare Spitze in einer bestimmten Altersgruppe. Eine Böse Überraschung ist das vor allem für die werberelevanten Radiosender: Sie verlieren im Vergleich zum vorigen Halbjahr 531.000 Zuhörer. Z
Radio ist vertrauensvollstes Medium in Deutschland
Eine Zusatzauswertung der Radiozentrale dieser Daten im Fünfjahresvergleich zeigt die kontinuierlich stabile Reichweiten-Performance des Mediums: In den letzten fünf Jahren bleibt die Radio-Tagesreichweite sowohl bei den heiß umkämpften 10-29jährigen als auch bei der werberelevanten Zielgruppe der 14-49jährigen stabil. Hörten 2010 rund 78,6 Prozent der Deutschen täglich Radio, sind es heute 78, 3 Prozent.
„Vor dem Hintergrund der erdrutschartigen Verschiebungen in der Mediennutzung ist die langfristige Konstanz der mit Radio verbrachten Zeit ein sehr wertvoller Vertrauensbeweis“, resümiert Radiozentrale-Chef Lutz Kuckuck. So kommt das Radio denn auch in der Umfrage des stern im Januar erneut auf Platz 1 der Vertrauensmedien der Deutschen: Mit einem Wert von 60 Prozent rangiert Radio damit weit vor der Presse (44 Prozent) oder TV (32 Prozent).
Bedeutung bleibt, Nutzungsweg ändert sich
„Der Grund liegt in der starken Nähe der Programm-Macher am Mikrofon zu ihren Hörern, die sich aus der Funktion als Tagesbegleiter ergibt. Und diese Begleitfunktion durch den Alltag verändert sich auch in digitalen Zeiten nicht grundlegend. Was sich aber sehr wohl zunehmend ändert, ist der gewählte Übertragungsweg“, sagt Kuckuck.
So nimmt die Radionutzung via Internet und Mobile zu – das belegen die Ergebnisse der ma IP Audio für die Webradiomessung, deren nächste Veröffentlichung am 11. März ansteht. Im Herbst wird die Radiobranche daher die neue Audio-Konvergenzwährung vorstellen: Als erste Gattung stellt Radio damit der Werbewirtschaft einheitlich planbare Daten für UKW- als auch für Webradio zur Verfügung.
Die Radiodaten der ma 2015 Radio I wurden in zwei Befragungswellen auf Basis von repräsentativ angelegten Telefon-Interviews ermittelt. Für die Werbewirtschaft sind die regelmäßig erhobenen ma-Daten die Grundlage für ihre Mediaplanungs-Strategien und damit für die Verteilung der Werbegelder. Träger der ma ist die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse – ein Zusammenschluss der bedeutendsten Unternehmen der Werbe- und Medienwirtschaft mit dem Ziel der Erforschung der Massenkommunikation.