Maximal fünf Euro: Hälfte der Deutschen findet Streamingdienste à la Netflix zu teuer

Netflix, Amazon Prime Video, Maxdome & Co. sind zu teuer. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Umfrage unter 1.000 Deutschen übe die Nutzung von Streamingdiensten. 50 Prozent der Befragten würden am liebsten weniger als fünf Euro im Monat für die Inhalte einer Plattform ausgeben. Alle Ergebnisse der Befragung im Überblick.
Streamingdienste gewinnen immer mehr an Zuspruch bei den Nutzern. (© © imago images / Westend61)

Sparsamkeit wird den Deutschen in vielen Lebensbereichen nachgesagt. Auch hinsichtlich der Video-on-Demand-Services schaut man sich hierzulande genau an, welcher Dienst es wirklich wert ist. 59 Prozent der Streaming-Abonnenten nutzen nur einen kostenpflichtigen Dienst wie Netflix, Amazon Prime Video, Maxdome & Co. Dies geht aus einer repräsentativen Studie von Statista hervor, die das Institut für nextMedia.Hamburg durchgeführt hat.

Laut Umfrage würden 46 Prozent der Teilnehmer weniger als fünf Euro im Monat für den Streamingdienst zahlen wollen. 36 Prozent erachten die Preisspanne von fünf bis 15 Euro als angemessen, während zu einer monatlichen Zahlung von 15 bis 25 Euro nur 13 Prozent der Befragten bereit wären. Insofern deckt sich die Zahlungsbereitschaft mit der eingangs erwähnten Erkenntnis, dass 6 von 10 Befragten genau einen kostenpflichtigen Streaming-Dienst in Anspruch nehmen und von zusätzlichen Abonnements absehen.

Aktuell kostet das günstigste Netflix-Abo 7,99 Euro. Wer Inhalte in HD sehen will, bezahlt 10,99 Euro im Monat, für 4K-Inhalte werden 13,99 Euro fällig. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Streaming-Primus seine Preise demnächst weiter anheben könnte. Amazon Prime Video ist hingegen Bestandteil des Prime-Pakets, das 69 Euro kostet – auf den Monat gerechnet sind das 5,75 Euro. Nicht-Prime-Kunde zahlen für den Dienst 7,99 Euro im Monat.

 

Lediglich jeder dritte Konsument nutzt zwei kostenpflichtige Streaming-Services gleichzeitig. Der Anteil der Nutzer, die insgesamt drei Streaming-Services nutzen, liegt bei acht Prozent, mehr als drei Streaming-Services nutzt nahezu niemand (ein Prozent).  

Bei der Umfrage haben zwischen dem 07. Januar und 12. Januar 2019 1.000 Personen zwischen 18 und 65 Jahren teilgenommen, die zu 50,4 Prozent männlich und zu 49,6 Prozent weiblich sind und nach Geschlecht, Alter und Bundesland quotiert wurden. Dabei kam ebenfalls heraus, dass die Deutschen das Streaming ohne Werbeunterbrechung genießen wollen. Mehr als 35 Prozent haben angegeben, dass für sie Werbung überhaupt nicht infrage kommt.

41 Prozent würden Werbung akzeptieren, allerdings nur gegen eine Vergünstigung des Abos von mindestens 50 Prozent. Geringer Nachlass von zehn Prozent ist hingegen kein Grund, Werbung vor, zwischen oder nach dem Content zu akzeptieren. 98 Prozent gaben an, dass sich ihre Haltung zu Werbung bei Streaming-Angeboten nicht verändern würde.

Positives Bild bei Programmempfehlungen

Mehrheitlich positiv ist die Meinung zu den algorithmusbasierten Programmempfehlungen: 59 Prozent der Befragten meinen, dass die digitalen Programm-Guides bei der Wahl passender Filme oder Serien helfen. Die junge Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 68 Prozent. Immerhin 35 Prozent aller Teilnehmer spricht sich gegen diese Art der Programmempfehlungen aus.

Skepsis offenbart sich beim Thema „Interaktives Storytelling“, bei dem sich zum Beispiel mit der Fernbedienung oder dem Smartphone der Verlauf einer Geschichte beeinflussen lässt. Netflix hatte mit dem Film „Bandersnatch“ der Reihe „Black Mirror“ erst kürzlich für Aufsehen gesorgt. Interessanterweise bewerten 6 von 10 Deutschen diese Form als uninteressant. Die junge Zielgruppe dagegen ist zu 55 Prozent interessiert an dieser Erzählform. 

tb