Gerade mal 4 248 Neuwagen von 434 493 neu zugelassenen Pkw in den ersten beiden Monaten des Jahres wurden entweder mit Erdgas (CNG), Flüssiggas (LPG), als Ethanol-Fahrzeug oder Elektroauto bzw. Hybrid zugelassen, ermittelte das CAR-Center. Die Deutschen schimpften zwar über hohe Benzin- und Dieselpreise, aber Reaktionen beim Autokauf scheine das nicht hervorzurufen. Wurden im Jahr 2006 noch 11 552 Neuwagen mit Erdgas gekauft, waren es im Jahre 2011 gerade mal 6 296 Pkw. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden 581 Pkw mit Erdgas-Antrieb neu zugelassen. Auf das gesamte Jahr 2012 gerechnet, werden es weniger als 5 000 sein. Erdgas bleibt bei den Autokäufern links liegen. Die Alternative, die Wachstumsraten zeigt, ist laut Dudenhöffer Flüssiggas. Aber auch hier werde nicht der ganz große Umschwung zu erwarten sein. Mit viel Glück könnten zum Jahresende etwa 15 000 Flüssiggas-Pkw von 3,1 Millionen verkauften Pkw erreicht werden – diese Zahl läge leicht über jener aus dem Jahr 2008.
Marktführer bei den alternativen Antrieben ist den Recherchen Dudenhöffers zufolge Dacia. Somit stimme das übliche Vorurteil, dass alternative Antriebe nicht zu bezahlen sind, nicht ganz. Dacia hat in den ersten beiden Monaten des Jahres 736 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verkauft. Allein der Dacia Duster wurde 270 mal in den ersten beiden Monaten als Flüssiggasvariante verkauft. Insgesamt überzeugte Dacia damit in den ersten beiden Monaten des Jahres knapp fünf mal so viele Kunden mit alternativen Antrieben wie der Automobilhersteller Volkswagen. VW hat in den ersten beiden Monaten des Jahres gerade Mal 155 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verkauft, davon acht des Modells Golf.
Auf die Importeure entfielen in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 82 Prozent aller veräußerten Pkw mit alternativen Antrieben. Die deutschen Autobauer Audi, BMW, Mercedes, Porsche, Ford, Opel und VW sind weit abgeschlagen: BMW hatte nach Informationen des CAR-Centers null Pkw-Zulassungen mit alternativen Antrieben, Porsche zwölf, Audi 14, Mercedes 15, Ford 43, Opel 86 und VW 155. Betrachte man die Richtung der Pkw-Zulassungen der deutschen Autobauer mit alternativen Antrieben, so gehe die Richtung eher nach unten als nach oben. Die Diskussion über hohe Benzinpreise bewertet Dudenhöffer als eine Art Sturm im Wasserglas. Der Autofahrer schimpfe, ändere sein Verhalten aber nicht. Das sei übrigens auch bei der CO2-Debatte der Fall gewesen. Nie habe die Automobilindustrie ihr Selbstverpflichtungsziel von 140 Gramm CO2 pro Kilometer für das Durchschnittsfahrzeug erreicht. Erst als die EU-Kommission das Ziel 130 Gramm CO2 pro Kilometer fixiert hatte, sei die größte Innovationswelle der Autoindustrie in Gang gesetzt worden. Nicht die hohen Treibstoffpreise bewirkten ein Umdenken, sondern die Rahmenrichtlinien der Politik.