Zum Auftakt der Marketing Horizonte wurde eine Studie vorgestellt, die im Vorfeld des Kongresses von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Marketing und Unternehmensführung und dem MTP e.V. durchgeführt wurde. Die Erkenntnisse zum „Marketeer der Zukunft“ stellen einige Anforderungen an die Hochschule: Die mit der Digitalisierung verbundenen Themen und Anforderungen an das Marketing muss zeitnah in die Hochschullehre eingebunden werden. Alle 560 Führungskräfte, Studenten und CEOs waren sich einig, dass die Bereiche Big Data / Data Mining und Mobile Marketing bis 2020 eine höhere Relevanz in der marktorientierten Unternehmensführung haben werden, gefolgt von CRM und Social Media Management.
Diese Ergebnisse wurden über den Tag in verschiedenen Vorträgen und Podiumsdiskussionen näher beleuchtet. Gerhard Berssenbrügge, Schirmherr der Veranstaltung und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Nestlé Deutschland AG, betonte in seiner Keynote, wie wichtig die Unternehmenskultur ist, um sich an den Wandel durch die Digitalisierung anzupassen.
Lob für das Arbeiten in interdisziplinären Teams
Anika Hähnel, Category Director Personal Care bei Unilever Deutschland, forderte die Studenten auf, selbstbewusster an sich zu glauben. Sie forderte die Hochschulen zudem auf, Hands-On Management wie zum Beispiel Agenturbriefing in das Marketing-Curriculum aufzunehmen.
Der Executive Vice President von BBDO Worldwide, Thilo Schotte, zeigte die Erfolgsfaktoren eines Movements auf und lobte das Arbeiten in interdisziplinären Teams, in dem jedes Mitglied seine unterschiedlichen Stärken einbringt. Prof. Dr. Heribert Meffert sieht in der Digitalisierung eine weitere große Herausforderung für das Marketing, da die Komplexität und die Geschwindigkeit der neuen Rahmenbedingungen auch die Unternehmensführung fordern.
Jan Honsel, Country Manager DACH von Pinterest, betonte, dass im Gegensatz zu amerikanischen Unternehmen die Hierarchieverliebtheit in deutschen Unternehmen, aber auch in den Köpfen der Mitarbeiter oft einem schnellen Reagieren auf Neuausrichtungen entgegenwirkt. Marketing wird in Zukunft noch mehr den Kunden in den Mittelpunkt stellen müssen. Der Manager präsentierte im zweiten Teil die Möglichkeiten von Pinterestals Discovery Tool, durch das Marken den Konsumenten während der Entscheidungsfindung begleiten können.
Robert Kämper, Chief Marketing Officer Lead der Microsoft, betonte die Bedeutung von Data Driven Marketing und Digital Marketing Automation. Wichtig sei es, bei Big Data die relevanten Daten rauszufiltern und den Kunden individuell in den Fokus zu stellen.
Unterstützung durch andere Unternehmensbereiche
In der zweiten Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunftsfähige Führung in einer digitalen Welt“ wurden verschiedene Führungsmodelle diskutiert. Die Experten forderten neben dem Wandel von der starren Hierarchie zu einem flexiblen, fachlichen Führungskonstrukt eine intakte Unternehmenskultur als entscheidende Voraussetzung, um sich schnell an die Veränderungen am Markt anpassen zu können.
Ausgehend vom diesjährigen Thema „Lead or Die: Führt Marketing in Zukunft“ lässt sich das Ergebnis des Kongresses so zusammenfassen: Marketing führt definitiv in Zukunft. Allerdings ist es durch die Digitalisierung mehr denn je auf die Unterstützung anderer Unternehmensbereiche angewiesen, was eine ganzheitliche Unternehmensbetrachtung voraussetzt. Alle Speaker waren sich einig, dass die Fokussierung auf den Konsumenten und ihren Bedürfnissen eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Marketing der Zukunft ist.