Am 27. Februar 2021 bin ich einen Marathon gelaufen. Von meiner Wohnung in Mannheim nach Heidelberg und zurück. Nach 38 Kilometern war ich bereit zu sterben. Mein Körper war überanstrengt und unterkühlt. Aber ich lief weiter. Nach exakt 42 Kilometern brach ich glücklich zusammen. Dass mir für die offizielle Marathondistanz läppische 195 Meter fehlten, erfuhr ich später unter großem Gelächter meiner Freunde.
Heute bin ich 32 und sehe viele Gleichaltrige, die nicht weiterlaufen. Sie haben den Appetit verloren. Der Appetit auf neu und ungemütlich. So will ich nicht sein. Ich will weiterlernen, weiterbauen, weiterlaufen. Beruflich und privat. Deshalb stelle ich mich der größten Herausforderung meines Berufslebens und wage den Sprung in die Selbstständigkeit. Eines meiner großen Ziele, das ich seit vier Jahren in ein kleines schwarzes Buch schreibe.
Hausaufgabe: Schreib ein berufliches Ziel auf. Für die nächsten dreißig Tage. Jeden Tag.
In meiner Erfahrung erreichst du Ziele eher, wenn du sie aufschreibst. Dieser simple Akt schafft Verbindlichkeit und Perspektive. Natürlich ist das keine Erfolgsgarantie. Viele Ziele habe ich aufgeschrieben, aber nicht erreicht. Noch nicht.
Wenn du Ziele aufschreibst, machst du sie ein Stück realer. Sie sind plötzlich greifbar, sichtbar und erreichbar. Das ist die größte Motivation, weiterzulaufen. Auch wenn du am Ende, wie ich, bei 99 Prozent zusammenbrichst, hast du 99 Prozent mehr erreicht als Menschen, die schon lange nicht mehr laufen.
Alle bisher erschienen Teile zur Serie „Marketing gegen den Strom“, finden Sie hier:
Teil 1: „Marketing gegen den Strom“: Wenn alle weitermachen, starte neu
Teil 2: „Marketing gegen den Strom“: Wenn alle Theorie lernen, lern Praxis
Teil 3: „Marketing gegen den Strom“: Wenn alle ins Büro fahren, fahr alleine weg
Teil 4: „Marketing gegen den Strom“: Wenn alle Bewerbungen schreiben, schreib DMs
Teil 5: „Marketing gegen den Strom“: Wenn alle stehen bleiben, lauf weiter