Marken-Award 2023 – Die Finalisten: Leben retten mit Nivea

Bis zur Verleihung des Marken-Award am 16. August in Düsseldorf stellen wir die neun Finalisten in drei Kategorien vor. Heute: Nivea, nominiert in der Kategorie „Gesellschaftliches Engagement“.
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Ziel der Kooperation von Nivea und der DLRG: Kinder sollten unbeschwert und sicher im Wasser und in der Sonne sein. (© Beiersdorf)

Sie zählen zu den traurigsten Nachrichten, die uns in den Sommermonaten erreichen: Berichte über verunglückte Kinder beim Baden in Seen, Flüssen oder im Meer. Manchmal nehmen die Geschichten einen glücklichen Verlauf, vor allem wenn Augenzeugen solcher Badeunfälle Zivilcourage zeigen und beherzt eingreifen. Doch nicht immer geht es gut aus. Im vergangenen Jahr ertranken laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Deutschland mindestens 355 Menschen. 20 davon waren jünger als elf Jahre. Eine Kooperation zwischen der DLRG, der größten Wasserrettungsorganisation der Welt, und der Beiersdorf-Marke Nivea setzt sich seit mehr als einem halben Jahrhundert dafür ein, diese Zahlen zu reduzieren.

1967 begann der Konsumgüterkonzern aus Hamburg, DLRG-Rettungsstationen an Nord- und Ostsee zu finanzieren. 1988 startete das erste gemeinsame Präventionsprojekt, die „Strandfeste“, eine spielerische Aufklärungskampagne über Sonnenschutz und Wassersicherheit. Seit dem gleichen Jahr gibt es den Nivea-Preis für Lebensretter*innen, den bis heute einzigen Preis für Wasserrettung in Deutschland. In den Folgejahren kamen weitere Aktivitäten hinzu, etwa der „DLRG Nivea Kindergartentag“ (ab 2000), bei dem die Teams jährlich 1500 Kindergärten bundesweit besuchen, und das Projekt „Seepferdchen für alle“ (ab 2006).  

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Einen emotionalen Volltreffer landete Nivea mit dem Spot „Beste Freunde“ aus dem Jahr 2016.

„Kontinuität zahlt sich aus“, sagt Janina Niedner. Die Brand Managerin arbeitet seit mehr als 20 Jahren bei Beiersdorf, seit fünf Jahren betreut sie die Kooperation mit der DLRG, die sie „unfassbar sinnhaft“ und „mein absolutes Herzensprojekt“ nennt. „Kinder sollten unbeschwert und sicher im Wasser und in der Sonne sein“, sagt sie. 

Fast jede*r Zweite kennt die Kooperation 

Nivea und die DLRG haben es geschafft, ihr gemeinsames Engagement deutschlandweit bekannt zu machen: Laut einer Kantar-Studie vom Oktober 2022 kennen 44 Prozent der Deutschen die Kooperation und sogar 45 Prozent das Projekt „Seepferdchen für alle“, bei dem Pädagog*innen zu Schwimmlehrer*innen ausgebildet werden, um dadurch maximal viele Kinder zu erreichen.  

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Im Projekt „Seepferdchen für alle“ wurden seit 2006 mehr als 4300 Pädagog*innen zu Schwimmlehrer*innen ausgebildet.

Mit seinem nachhaltigen Einsatz im Sinne der Wassersicherheit hat sich Nivea für den Marken-Award 2023 beworben und wurde von der Jury in den Kreis der Finalisten in der Kategorie „Gesellschaftliches Engagement“ gewählt. Für diese Kategorie konnten sich Marken bewerben, die sich in besonderer Weise um ein gesellschaftliches Thema wie Umweltschutz, Gleichberechtigung oder soziale Verantwortung verdient machen, das nicht (vorrangig oder ausschließlich) dem eigenen Erfolg dient. Sie reagieren dabei nicht nur auf veränderte Gewohnheiten von Verbraucher*innen, sondern versuchen diese aktiv zu beeinflussen. 

2023 erste DLRG-Nivea-Schwimmcamps

Es fehlt bundesweit an Schwimmkursen. Nicht einmal jedes zweite Kind, das die Grundschule verlässt, ist laut einer Forsa-Umfrage von 2022 ein(e) sichere(r) Schwimmer*in. Die Corona-Pandemie, während jener zwei komplette Jahrgänge weitgehend auf Schwimmunterricht verzichten mussten, hat die Bedeutung einer fundierten Schwimmausbildung noch einmal schonungslos vor Augen geführt. Weil auch die Kapazitäten in den Schwimm- und Hallenbädern knapp sind (Stichworte: Bäderschließung und Personalmangel), haben die Partner DLRG und Nivea in diesem Sommer ein neues Projekt ins Leben gerufen. 

Sie veranstalten zum ersten Mal einwöchige Schwimmcamps an Nord- und Ostsee sowie einigen Seen im norddeutschen Raum. Dabei lernen Kinder ab sechs Jahren unter fachkundiger Anleitung schwimmen. Die Kurse sind subventioniert, Familien leisten lediglich einen Beitrag von 40 Euro pro Kind. Das Pilotprojekt wird nach dem Sommer evaluiert. Man kann wohl davon ausgehen, dass es in den folgenden Jahren ausgebaut wird und seinen Platz neben den etablierten Projekten findet. 

Partner mit gemeinsamer Marke und Logo 

„Was unsere Partnerschaft auszeichnet, ist die Leidenschaft aller Mitwirkenden: Jedes einzelne Kooperationskonzept wurde von Mitarbeitern der DLRG und von Nivea gemeinsam entwickelt“, sagt Brand Managerin Niedner. Das nachhaltige und gesellschaftlich relevante Projekt wirke sich auch auf die Wahrnehmung der Partner aus: „Nivea und die DLRG verschmelzen in ihrem Engagement zu einer starken Marken mit einem gemeinsamen Logo als Zeichen unserer Zusammengehörigkeit.“ 

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Der Nivea-Preis für Lebensretter*innen feiert ehrenamtliches Engagement.

Die Zahlen sprechen für sich: Jährlich erreichen die Aufklärungsinitiativen rund eine Million Menschen, rund 90.000 Kinder lernen schwimmen. Die Ertrinkungszahl von Kindern ist seit dem Jahr 2000 um 75 Prozent gesunken. Der Nivea-Preis für Lebensretter*innen feiert ehrenamtliches Engagement und das hohe mediale Interesse (9,7 Millionen Kontakte 2022) fördert die Bekanntheit der DLRG und deren Nachwuchsakquise.  

Und was hat Nivea davon? Neben einer jährlichen Promotion-Aktion, ebenfalls mit dem DLRG, die den Abverkauf ankurbelt, ist es vor allem ein Imagegewinn. Brand Managerin Niedner sagt: „Klar kostet uns die Kooperation Geld, aber sie hilft uns als Marke beim Erreichen unserer Ziele.“ 

Ein Gewinn für alle Beteiligten und das Resultat von beständiger Arbeit. 

(tht, Jahrgang 1980) ist seit 2019 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Davor war er zehn Jahre lang Politik- bzw. Wirtschaftsredakteur bei der Stuttgarter Zeitung. Der Familienvater hat eine Leidenschaft für Krimis aller Art, vom Tatort über den True-Crime-Podcast bis zum Pokalfinale.