Laut einer internationalen Umfrage, die Ipsos in Zusammenarbeit mit dem Londoner Kings´ College durchgeführt hat, stimmen nur 18 Prozent der Menschen in 30 Ländern der Aussage zu, es gebe gar keine Ungleichheit zwischen Frauen und Männern, in Deutschland sind sogar nur zwölf Prozent dieser Meinung. Immerhin.
Die Umfrage zeigt außerdem, dass Männer (21 Prozent) eher als Frauen (14 Prozent) der Ansicht sind, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nicht wirklich existiert (in Deutschland stehen 15 Prozent der Männer zehn Prozent der Frauen gegenüber). Gleich in mehreren Ländern ist der Anteil der männlichen Befragten, die keine Ungleichbehandlung sehen, sogar mehr als doppelt so hoch wie der Anteil der weiblichen Befragten (unter anderem Australien, 30 Prozent gegenüber 14 Prozent; Rumänien, 27 Prozent gegenüber 13 Prozent und Russland, 30 Prozent gegenüber 12 Prozent).
Männer skeptischer gegenüber Feminismus
Jeder dritte Mann weltweit ist darüber hinaus der Überzeugung, dass Feminismus mehr schadet als nützt (32 Prozent) und glaubt, dass die traditionelle Männlichkeit bedroht ist (33 Prozent). In Deutschland sehen 23 Prozent der Befragten mehr Schaden als Nutzen im Feminismus (27 Prozent der Männer gegenüber 18 Prozent der Frauen). Die Ansicht, dass in unserer heutigen Zeit die traditionelle Männlichkeit bedroht sei, teilen hierzulande 26 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen.
Etwa ein Fünftel der Befragten weltweit (19 Prozent) ist gar der Meinung, dass der Feminismus dazu geführt hat, dass Männer in wirtschaftlicher, politischer oder sozialer Hinsicht an Macht verloren haben, wobei Männer dieser Meinung erneut eher zustimmen als Frauen (23 Prozent gegenüber 15 Prozent). Auch in Deutschland teilen immerhin 15 Prozent der Befragten diese Auffassung (21 Prozent der Männer gegenüber 10 Prozent der Frauen).
Die Ergebnisse der Studie stammen aus einer Ipsos Global Advisor-Studie, die anlässlich des Weltfrauentages durchgeführt wurde. Bei der Online-Befragung wurden zwischen dem 21. Januar und dem 4. Februar 2022 insgesamt 20.524 Personen aus 30 Ländern im Alter von 16 bis 74 Jahren interviewt. In Kanada, Malaysia, Südafrika, der Türkei und den USA waren die Befragten zwischen 18 und 74 Jahren alt, in den anderen 25 Ländern zwischen 16 und 74 Jahren.
In Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Spanien und den Vereinigten Staaten wurden jeweils etwa 1000 Personen befragt. In den restlichen Nationen umfasste die Stichprobe jeweils circa 500 Personen.
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