Viele Medien- und Digitalunternehmen streamen mittlerweile via Facebook oder Youtube eigene Live-Shows zu den unterschiedlichsten Themen. Live-Inhalte werden zu einem immer wichtigeren Baustein im Kommunikationsmix und der Ruf des Publikums nach Bewegtbild-Formaten immer lauter.
Egal ob Fernsehen, Radio oder Internet: Live ist Live
Das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die Statista für nextMedia.Hamburg durchgeführt hat, lautet: 65 Prozent der Deutschen verfolgen täglich Live-Formate im Fernsehen, Radio oder Internet. In der Altersgruppe zwischen 50 bis 60 Jahre sind es sogar 74 Prozent. 24 Prozent aller Befragten gaben an, ca. einmal die Woche Echtzeit-Content zu konsumieren. Lediglich 4 Prozent sagten, sie würden nie Live-Berichterstattung verfolgen. Noch sind die Deutschen eher lieber Konsument als Produzent. Dennoch gaben 22 Prozent aller Befragten an, schon einmal selbst etwas live über das Internet übertragen zu haben (z. B. mit dem Smartphone).
Jeder Zweite schaut oder hört Live-Formate im Internet
Der Fernseher ist weiterhin die Informationsquelle Nummer eins für Live-Inhalte. Das gaben 86 Prozent aller Befragten an, vor Radio (63 Prozent) und Internet (45 Prozent). In den jüngeren Altersgruppen wird verstärkt im Netz konsumiert. 55 Prozent der befragten 18- bis 29-Jährigen gaben an, Live-Berichterstattung im Internet zu sehen oder zu hören. Facebook (17 Prozent) liegt dabei als Informationsplattform vor YouTube (13 Prozent) und Twitter (4 Prozent). 43 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Live-Inhalte. Wenn es darum geht, welche Inhalte am liebsten live konsumiert werden, ist die Aktualität ausschlaggebend. 89 Prozent aller Befragten interessieren sich für Nachrichten. Gefolgt von Sport-Übertragungen (55 Prozent), politischen Debatten (41 Prozent) und Wettervorhersagen (37 Prozent).
Geld ausgeben für noch mehr Live-Inhalte
Die Bereitschaft, zusätzlich Geld für Live-Berichterstattung auszugeben, ist schon vorhanden. Auf die Frage „Wären Sie bereit, zusätzlich einen Betrag X zu bezahlen, wenn Sie dadurch einen besseren Zugriff auf verschiedene Live-Inhalte erhalten könnten“, antworteten immerhin 17 Prozent mit „Ja“.
Unter diesen 17 Prozent ist auffällig, dass vor allem die Jüngeren sowie die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen mehrheitlich auch über 5 Euro (bis maximal 10 Euro) für zusätzliche Live-Inhalte bezahlen würden. Zum Vergleich: Unter den 50- bis 60-Jährigen besteht die Bereitschaft dazu nur bei 37 Prozent.
Für Sport-Inhalte sitzt das Geld am lockersten
Zudem haben die Deutschen eine klare Vorstellung davon, für welche Art von Live-Inhalten sie Geld ausgeben würden. Hier dominiert ganz klar der Sport. 67 Prozent aller Befragten wären bereit, für Live-Berichterstattung aus dem Sport in die Tasche zu greifen (Mehrfachnennung war möglich). Gefolgt von Nachrichten (49 Prozent) und – überraschenderweise – Musik-Konzerte (48 Prozent).
Zur Studie: Es wurden mehr als 1000 Internetnutzer zwischen 18 bis 60 Jahre in Deutschland befragt. Im Zeitraum 8. bis 13. März 2017 wurden diese befragt. Rund 75 Prozent waren Berufstätig, aber nicht aus der Medienbranche.