Sparen oder verprassen: Welches Bundesland ist regelmäßig pleite?

Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig? Diese Frage stellt sich Deutschland nicht, denn die Bundesbürger gehen sparsam mit ihrem Geld um und verwalten ihre Finanzen gewissenhaft
Die Berliner und die Bayern haben am Ende des Monats nur noch wenig Geld auf ihren Konten

Der Großteil der Bundesbürger kann sich glücklich schätzen: Immerhin 28 Prozent verfügen pro Haushalt über 3.000 bis 5.000 Euro Nettoeinkommen im Monat. Mit diesem Geld gehen die Deutschen sehr vernünftig um. So reicht es bei den meisten mühelos bis zum Ende des Monats, außer bei den Thüringern. Bei über der Hälfte von ihnen wird es manchmal zum Ende des Monats knapp. Ausgabefreudiger sind nur noch die Bayern: Bei jedem Vierten reicht das Geld sogar niemals bis zum Ende des Monats.

Deutschland, Land der Haushälter

Und das ist verwunderlich, denn zwei von fünf Deutschen (40 Prozent) leben nach einem festen Finanzplan. Die Deutschen teilen sich ihr Geld ganz genau ein: So haben sie nach einer Woche ein Viertel des Gehalts ausgegeben, nach zwei Wochen die Hälfte und nach drei Wochen sind dann drei Viertel des Gehalts weg. Einzig die Berliner sind etwas freigiebiger: Bei fast jedem zweiten Hauptstädter ist nach zwei Wochen bis zu drei Viertel des Gehalts ausgegeben. Kein Wunder, gab doch fast jeder vierte Hauptstädter an, das Geld auszugeben, ohne zu überlegen, wie viel er noch auf dem Konto hat. Darum haben die Berliner auch Probleme, über die Runden zu kommen: Jeder Vierte von ihnen überzieht monatlich sein Konto. Auch die 20- bis 29-Jährigen müssen den Umgang mit Geld noch lernen: acht Prozent von ihnen haben bereits nach der ersten Stunde des Gehalteingangs ein Viertel bis die Hälfte ihres Geldes ausgegeben, 13 Prozent denselben Betrag nach 24 Stunden.

Selten bis nie Pleite

Doch alles in allem gehen die Deutschen sehr überlegt mit ihrem Geld um. Der Großteil ist selten pleite und nimmt auch nicht seinen Dispo-Kredit in Anspruch. 72 Prozent sparen lieber, als ihr Geld verschwenderisch auszugeben – besonders Frauen, von denen nahezu drei Viertel das Geld lieber beiseite legt. Noch nicht mal die Belohnung am Monatsende gibt es: 80 Prozent gönnen sich nach Gehaltseingang nichts für sich selbst.

Deutsche Verbraucher schreiben schwarze Zahlen

So überrascht es auch nicht, dass die Mehrzahl, rund 70 Prozent hierzulande am Ende des Monats schwarze Zahlen auf ihrem Konto hat. Einige haben sogar noch bis zu 500 Euro übrig – am ehesten die Bremer, von denen 83 Prozent sich am Ende des Monats über ein Plus freuen können. Lediglich acht Prozent der Deutschen sind am Ende des Monats im Minus (bis zu -500 Euro), vor allem die Saarländer, von denen fast jeder Fünfte monatlich rote Zahlen schreibt.

Ranking: Welches Bundesland ist regelmäßig pleite?

Thüringen 33 %
Brandenburg 27 %
Sachsen 25 %
Bayern 22 %
Nordrhein-Westfahlen 21 %
Hessen 19 %
Niedersachsen 19 %
Saarland 19 %
Berlin 18 %
Hamburg 18 %
Bremen 17 %
Schleswig-Holstein 17 %
Mecklenburg-Vorpommern 14 %
Rheinland-Pfalz 13 %
Baden-Württemberg 9 %
Sachsen-Anhalt 9 %

Zur Studie: Die repräsentative Umfrage wurde von Qipu in Zusammenarbeit mit dem Online-Marktforschungsinstitut promio.net im April 2016 unter 1.015 deutschen Teilnehmern durchgeführt.