Die Feiertage: Eine Zeit der Freude, Nostalgie, Liebe aber auch Stress und Wehmut. Für Vermarkter grundsätzlich ein Eldorado an Gefühlen, die sie ansprechen können, um die Aufmerksamkeit auf ihre Produkte zu lenken.
Edeka rührt zu Tränen, Heineken setzt auf Humor
Doch die Ferienzeit 2020 ist anders. Von den Werbe- und Kommunikationsexperten rund um den Globus erfordert sie besondere Kreativität und in ihren Botschaften ausgesprochene Sensibilität. Das hat bereits zu vielen einfühlsamen Werbesports und Kampagnen geführt. So rührt Edeka dieses Jahr genau wie schon 2019 mit seinem Spot „Die besondere Weihnachtsgeschichte des Herrn Schmidt“ zu Tränen:
Heineken geht dagegen humoristische Wege. „Holidays as usual“ – so die Botschaft der diesjährigen Weihnachtskampagne. Egal ob beim langweiligen Familienessen, beim nervenaufreibenden Weihnachtsshopping mit der Mama oder wenn die Frau ihren Mann wieder einen Weihnachtspulli aufzwingt – auf genau diese und viele andere kleine nervige Dinge während der Feiertage müssen wir wohl auch in diesem Jahr nicht unbedingt verzichten:
Derartige Spots sind lang geplant, aufwendig und kostenintensiv. Aber auch kurz vor Jahresende und den Festtagen können Marken noch Akzente setzten – das ist dieses Jahr vielleicht wichtiger als sonst. Schließlich kehrt erst dieser Tage in vielen Haushalten Ruhe ein und die Menschen werden wieder empfänglicher für Botschaften aller Art. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für das Marketing, Verbraucher zu überraschen und zu erfreuen.
Die drei folgenden „Last Minute“-Marketingideen für die Festtage mögen simpel erscheinen, können Kunden aber ein Lächeln ins Gesicht zaubern:
1. Seien Sie albern
Nichts eignet sich so sehr für kurzfristige Marketingaktionen wie die sozialen Medien. Eine skurrile Social-Media-Kampagne zu starten, die Weihnachts- oder Jahresendthemen humoristisch behandelt, ist eine schnelle Möglichkeit, Menschen zum Lächeln zu bringen. Menschen wollen kurz vor Weihnachten leichte Inhalte, die sie teilen können, um andere zum Lachen zu bringen.
Gerade weil viele ihre Lieben zu Weihnachten nicht sehen können, suchen sie immer wieder Anlässe, ihren Freunden und Familien etwas zu schicken und Kontakt aufzunehmen. Humor und Ironie sind gerade 2020 so wichtig wie nie. Dabei gilt es, Postings zum Verkauf von Produkten und Dienstleistungen eher hintenanzustellen und lieber über lustige Inhalte die eigene Marke positiv im Kopf den Menschen zu verankern.
Warum nicht beispielsweise zeigen, wie Weihnachten mit Homeoffice und Kindern funktioniert.
- Bekommen die Kinder die Geschenke schon ein paar Tage früher, damit Sie in Ruhe arbeiten können?
- Helfen Amazon-Lieferboxen, damit der improvisierte Bürostuhl nicht mehr kippelt?
- Wie muss die Bedienungsanleitung für die Großeltern lauten, damit sie sich in die Weihnachts-Zoom-Videokonferenz einwählen können?
Derartige Postings sind schnell gemacht und zaubern immer ein Lächeln auf die Lippen. Denn mit wem man lacht, den mag man.
2. Erstellen Sie Infografiken mit Persönlichkeit
Eine Möglichkeit, wie Vermarkter auf den Ferienzug aufspringen können, besteht darin, informative Ratschläge rund um die Weihnachts- und Silvesterzeit zu geben. Beispielsweise könnte eine Versicherungsagentur zeigen, wie Lichter, Heizkörper und alles, was die Festtage gemütlicher macht, aber zur Gefahrenquelle werden kann, sicher installiert werden kann.
Diese Art von Themen ist perfekt, um sie in einer leicht verdaulichen und teilbaren Infografik aufzubereiten. Durch die Umwandlung in ein visuelles Element werden die Inhalte automatisch attraktiver. Die Frage lautet: Welche Relevanz haben Ihre Produkte oder Ihre Branche für die Weihnachtstage? Und wie ist dies hilfreich und humorvoll darzustellen?
Falls dies nicht klappt, bietet 2020 genug, um lustige Grafiken zu erstellen. Wie viele Stunden hat der durchschnittliche Arbeitnehmer in Zoom-Calls verbracht? An wieviel Tagen musste die Jogginghose gegen eine „echte“ Hose getauscht werden? Oder: Nützliche Tipps nach dem Motto: „Wie Sie Ihre virtuelle Weihnachts-Party überleben.“
3. Werden Sie zum geheimen Weihnachtsmann
Eine der erfolgreichsten Aktionen zu Weihnachten speziell in den USA ist der „Secret Santa“. Wohltätigkeitsorganisationen, über die Menschen anonym andere mit Geschenken überraschen können, boomen. Die Medien sind voll von Geschichten, in denen Leute Umschläge mit Hundert-Dollar-Scheinen verteilen, dem Kellner das Trinkgeld seines Lebens geben oder im Supermarkt den Großeinkauf für eine hilfsbedürftige Familie bezahlen.
Marketer sollten Möglichkeiten prüfen, jemanden in einer Art und Weise zu überraschen und zu erfreuen, die authentisch zu ihrem Unternehmen passt. So vergibt diese Woche beispielsweise ein US-Stromunternehmen neue Öfen an bedürftige Familien. Und einzelne US-Banken vergeben sogar einen gewissen Schuldenerlass für Familien mit großen finanziellen Herausforderungen.
Oft sind es eben doch die kleinen und nicht die von langer Hand geplanten Kampagnen, die sehr konkret helfen und gleichzeitig den größten Marketingeffekt haben.
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