Von Gastautor Pascal Wabnitz, CEO Le Buzz
Influencer Marketing: Kurzfristiger Boost ohne langfristigen Erfolg
Für den Produktabsatz und eine kurzfristig gesteigerte Brand Awareness ist die Post-basierte Zusammenarbeit mit Influencern durchaus hilfreich. Doch diese Art der Kooperation kann auch gleichzeitig dem Marken-Image und der Authentizität schaden. Denn das einmalige Buchen verschiedener Influencer birgt das Risiko, dass selbige wenig später für Konkurrenzprodukte werben. Das Ziel sollte deshalb sein, sie langfristig als Markenbotschafter zu gewinnen.
Wie in jeder guten Beziehung: Ein Geben und Nehmen
Echte Influencer Relations zielen auf eine langfristige Zusammenarbeit ab, bei der weiche Faktoren wie positive Markenbeeinflussung und schleichendes Kaufverhalten eine zentrale Rolle spielen. Im ersten Schritt ist eine intensive Recherche nötig, denn die Zielgruppen von Influencer und Marke müssen sich in ihren demographischen Eigenschaften schneiden. Passen die Zielgruppen zusammen, wird über regelmäßige Gespräche der Kontakt zwischen Marke und Influencer vertieft. Als langfristiger Markenbotschafter erhält der Influencer vorab exklusive Infos und Produkte – auch außerhalb festgelegter Kooperationen. So entsteht eine Bindung, die für Transparenz und Ehrlichkeit zwischen beiden Parteien zeugt, und das Unternehmen umgeht beispielsweise das Risiko, geschönte Media Kits zu erhalten. Verträge helfen, Glaubwürdigkeit und Authentizität zu wahren, und binden beide Seiten an eine langfristige Zusammenarbeit. Einigen sie sich zusätzlich auf einen Konkurrenzausschluss, wahrt das die Exklusivität der Kooperation.
Indikatoren für eine fruchtbare Zusammenarbeit
Die reale Engagement-Rate eines Influencers zeigt, wie groß die Bindung und persönliche Beziehung zwischen ihm und seinen Followern ist und wie gut er sie entsprechend beeinflussen kann. Um den Erfolg von Influencer Relations exakt zu messen und herauszufinden, wie sehr die Kaufentscheidung von Fans und Followern beeinflusst werden kann, eignen sich beispielsweise alternative Zahlungsmethoden. Mit einem Beteiligungsmodell, bei dem über die Nutzung eines personalisierten Voucher-Codes festgestellt werden kann, welche Umsätze über den Influencer gemacht wurden, wird die tatsächliche Konvertierung messbar. Ganz im Gegensatz zu einer vermeintlich erfolgreichen Kampagne mit hohem Engagement.
Marken, die langfristige Relations dem einmaligen Product-Placement vorziehen, werden auf Dauer ein transparentes und vertrautes Verhältnis zu ihrem Influencer aufbauen können. Berichtet selbiger über einen längeren Zeitraum immer wieder über die gleiche Marke und setzt er die Produkte überraschend und kreativ in Szene, ohne sie plakativ zu bewerben, wird aus ihm ein glaubwürdiges Testimonial, das mit der Marke identifiziert wird.
Zum Autor: Nachdem Pascal Wabnitz über zehn Jahre als Freelancer für zahlreiche Top-Agenturen arbeitete, ist Pascal Wabnitz heute Unternehmer. Er ist Inhaber des Freelancer-Netzwerks Edelkollektiv, Gründer und CEO der Recruiting-App Smartjobr sowie Gründer und CEO von Le Buzz, der Weltweit ersten Medienfamilie für Influencer Relations.