Kreative „Tweets“ so wichtig wie Zuhören

Über den Kommunikationskanal Twitter lassen sich Unternehmensnachrichten schnell viral verbreiten, und auf unkomplizierte Weise können Kontakte geknüpft werden. Doch der Umgang mit Twitter ist besonders für Anfänger nicht einfach. Das Kommunikations-Tool weist neben einigen spezifischen Bedienungsmöglichkeiten eine sehr eigene Sprachkultur auf, die sich mit der Zeit entwickelt hat. Die Medienkulturanalystin Tanja Kiellisch, Marketingleiterin der Internetagentur Kernpunkt, gibt Tipps, auf welche Formulierungen und Sprachfinessen geachtet werden muss.

Spannende Informationen können mit einem Klick auf die Retweet-Funktion „RT“ und einer anschließenden Bestätigung an die Follower weitergegeben werden. Eleganter und persönlicher ist die Möglichkeit, die Information in eigenen Worten neu zu formulieren und dann weiterzuleiten. Hierbei sollten der eigenen Nachricht das Kürzel „RT“ sowie der ursprüngliche Absender durch @Absendername vorangestellt werden. Der Verfasser erfährt dadurch, dass seine Nachricht als relevant erachtet und weitergeleitet wird, und die Follower wissen, welche Informationsquellen der Absender nutzt. Für die Kommunikation via Twitter sind Transparenz und der faire Umgang mit Informationen unverzichtbar.

Soll ein Begriff als Schlagwort markiert werden, kommt der sogenannte Hashtag # ins Spiel. In den Anfangszeiten von Twitter sorgte diese Markierung für eine bessere Auffindbarkeit des Begriffs über die Twitter-Suche. Heute ist die Suchfunktion ausgefeilter und filtert die gesuchten Begriffe heraus. Der Hashtag wird allerdings weiterhin verwendet, um die Wichtigkeit der Begriffe zu demonstrieren. Zur direkten Ansprache eines anderen Nutzers muss seinem Namen das @-Zeichen vorangestellt werden. Alle anderen Follower können diese Nachricht aber auch lesen, sie ist nicht anonym. Vertrauliche Mitteilungen sollten über die Funktion „Direktnachricht“ versandt werden.

Unter Twitterern ist es Tradition, jeden Freitag eine Empfehlung über spannende Twitterer abzugeben. Auf entsprechende Angebote machen Nutzer mit dem Hashtag #FF aufmerksam. Hierbei ist es ratsam, einige wenige Adressen herauszufiltern und zu erklären, warum sich das Folgen dieser Twitterer lohnt. Obwohl es viele Nutzer mit dem korrekten Satzbau und orthografischen Feinheiten nicht so genau nehmen, ist auch auf Twitter das Einhalten der gängigen Sprachregeln wichtig, um als kompetenter und seriöser Gesprächspartner wahrgenommen zu werden. Es empfehlen sich ganze Sätze mit einem nachvollziehbaren Inhalt und ohne Tippfehler.

Die Informationsflut im Kommunikationskanal Twitter ist riesig. Täglich, stündlich oder minütlich müssen Nachrichten verarbeitet werden. Wer Follower auf die eigene Website leiten möchte, sollte kreativ twittern: neugierig machen, zu Aktionen aufrufen, aktiv formulieren und relevante Themen platzieren. Ein Tweet ist mit einem Aufmacher einer Zeitung zu vergleichen, der den Leser innerhalb von Millisekunden interessieren und zum Weiterlesen animieren muss. Genauso wichtig ist das Zuhören: Geachtet werden sollte auf Anfragen und Bemerkungen, die im Zusammenhang mit den eigenen Tweets aufkommen. Die Reaktion muss schnell erfolgen, bei Unklarheiten empfiehlt sich eine Rückfrage. Der Vorteil eines solchen Dialogs ist, dass auch die Follower diesen verfolgen können.

Auf Twitter können Unternehmensverantwortliche beobachten, welche Nachrichten die Nutzer als besonders interessant ansehen, auf welche Fragen und Kommentare sie reagieren und mit welcher Intention sie mit dem Unternehmen in den Dialog treten. Die Twitter-Kommunikation sollte daher in die entsprechende Richtung gelenkt werden. Der Gesprächs-Trend auf Twitter ändert sich mindestens täglich. Die diskutierten Top-Themen hängen maßgeblich auch von den Unternehmensbeiträgen ab sowie von der Diskussionsführung über diese Themen.

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