Die Band Fall Out Boy, zum Beispiel, finanziert ihren Videoclip „Thnks fr th Mmrs“mit Hilfe von Procter & Gamble (P&G). P&G unterstützte das Label der Band, Island Records, bei den Marketing- und Herstellungskosten des Clips – als Gegenleistung ist ein Deo-Spray des Kosmetikkonzerns zu sehen. Plattenverlage sehen die Schleichwerbung in Videoclips pragmatisch. „Wenn es die Kosten für das Video deckt, ist das ein tolle Idee“, erklärt Scott Booker, Manager der Band Flaming Lips, in der New York Times.
Auch der Deutsche Rock- und Pop-Musikerverband (DRMV) unterstützt Product Placement. „Die Musiker sollen sich ihre Videoclips ruhig von Sponsoren bezahlen lassen“, kommentiert Ole Seelenmeyer, Vorstand des DRMV. Dennoch bedeutet das für Bands noch nicht, dass sie von nun an ihre Videoclips über Schleichwerbung finanzieren. Ohne die großen Musiksender wie MTV und Viva an Sponsor-Deals mitprofitieren zu lassen, dürften Kooperationen zwischen Musiker und Markenfirma nur beschränkt funktionieren. „Grundsätzlich ist gegen Product Placement nichts einzuwenden. Aber sollte es zu solchen Sponsor-Deals kommen, ist es wichtig die Medien einzubeziehen“, rät Thomas Madersbacher, Geschäftsführer des Musiksenders gotv.
„Ich kann mir vorstellen, dass dies in Zukunft wachsen wird, aber ein großes Segment wird es nicht“, taxiert Madersbacher den Markt für Schleichwerbung in Videoclips. Das Video von Fall Out Boy stand für einen beschränkten Zeitraum auf der Band-Webseite vor der Veröffentlichung in anderen Medien zum Download zur Verfügung. Die Abrufzahlen lagen bei etwas über 100 000. „So wie die Musikindustrie zur Zeit dasteht, muss man sich als Band nach neuen Partnerschaften umschauen. Wenn man damit Kosten für ein Video absetzen kann, dann ist das cool“, findet Bassist Pete Wentz von Fall Out Boy. pte