Nachdem die Konjunkturerwartungen der Verbraucher in den vergangenen drei Monaten stagnierten, nehmen sie im Mai dieses Jahres wieder Fahrt auf, wie die Befragungen der GfK belegen. Der Indikator legt spürbar zu, ein besserer Wert wurde zuletzt im Juli 2011 gemessen. Und auch der Trend der Konjunkturstimmung zeigt wieder leicht nach oben.
Die Ereignisse speziell in den östlichen Landesteilen der Ukraine, die in dem Referendum für oder gegen einen Verbleib in der Ukraine ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht haben, haben die Bundesbürger zuletzt offenbar nicht nachhaltig in ihrer Konjunkturstimmung beeinträchtigt. Meldungen über einen weiteren Beschäftigungsanstieg sowie das Unterschreiten der Drei-Millionen-Grenze bei der Zahl der registrierten Arbeitslosen haben vermutlich den Optimismus hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung verstärkt.
Einkommenserwartung mit Einbußen
Die Einkommenserwartung kann den Höchstwert seit der Wiedervereinigung aus dem Vormonat nicht ganz behaupten. Der Indikator verliert leicht und büßt damit einen Großteil der Gewinne aus dem April wieder ein. Er weist aktuell dennoch einen überaus hohen Wert auf und liegt immer noch deutlich über seinem entsprechenden Vorjahreswert.
Trotz der aktuellen Verluste sehen die Bundesbürger äußerst optimistisch auf ihre weitere finanzielle Entwicklung. Die Beschäftigung nimmt weiter zu, wie das Statistische Bundesamt jüngst für das erste Quartal festgestellt hat. Demnach waren in den ersten drei Monaten dieses Jahres 41,7 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Dies sind 0,8 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres.
Der stabile Arbeitsmarkt lässt mehr Spielraum für Lohn- und Gehaltserhöhungen. Inzwischen kann man laut GfK fest davon ausgehen, dass in diesem Jahr die tariflichen Einkommen um etwa drei Prozent steigen werden. Auch die Inflation werde in den kommenden Monaten sehr moderat bleiben, so dass real ein spürbares Plus in den Portemonnaies zu verzeichnen sein werde.
Anschaffungsneigung legt leicht zu
Nach den Verlusten im Vormonat legt die Anschaffungsneigung im Mai wieder etwas zu. Auch dieser Indikator liegt über seinem entsprechenden Vorjahreswert. Damit kann die Konsumneigung ihr ohnehin schon überaus hohes Niveau klar bestätigen. Stabile Beschäftigungsaussichten sowie damit einhergehend steigende Einkommen in Verbindung mit einer sehr moderaten Inflation sind die perfekten inländischen Rahmenbedingungen für eine hohe Konsumneigung. Auch von der Sparneigung kommen in diesem Monat keinerlei Impulse, denn diese zeigt sich nahezu unverändert.
(GfK/asc)