KI im Marketing bei Staffbase 

Mittels KI filtert Staffbase die spannendsten Snippets für Social Media aus seinem Video-Podcast. David Burnand, Chief Marketing and Communications Officer beim Software-Unternehmen, ist Folge 44 unserer Serie KI im Marketing.
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David Burnand ist Chief Marketing and Communications Officer beim Software Unicorn Staffbase. (© Staffbase)

Herr Burnand, wofür haben Sie KI zuletzt persönlich eingesetzt? 

Tatsächlich habe ich KI im privaten Kontext zuletzt im Urlaub genutzt: Ich war ein paar Tage in Florida und habe mir von einem KI-Tool Tipps zu Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten vor Ort geben lassen. So konnte ich spontan die besten Restaurants, Strände und Highlights finden, ohne lange recherchieren zu müssen. 

In welcher Weise setzt Staffbase KI im Marketing ein?  

Ich bin davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz eine große Bereicherung sein kann. Dennoch wird sie weder die großen Herausforderungen unserer Zeit im Alleingang lösen, noch die strategische und kreative Arbeit von Expertenteams ersetzen. Im Marketing setzt KI bei uns vor allem unterstützend an, um Prozesse effizienter zu gestalten und erste Ideen zu generieren. Konkret nutzen wir sie also zur Ideenfindung, Lokalisierung und Datenanalyse oder für Content Reviews und SEO. 

Können Sie anhand eines konkreten Beispiels erklären, wie KI Ihrem Marketing-Team die Arbeit erleichtert? 

Wir produzieren einen Video-Podcast mit Episoden von bis zu einer Stunde Länge. Dabei setzen wir ein KI-Tool ein, das automatisch die spannendsten und relevantesten Snippets aus den Episoden herausfiltert und diese für die Veröffentlichung auf Social Media optimiert. Außerdem haben wir einen klar definierten Tone of Voice, der unsere Marke prägt. Um dessen Einhaltung sicherzustellen, überprüfen wir alle Inhalte mit einem KI-Tool und bleiben so markenkonform. 

Welche rechtlichen oder ethischen Fragen zur KI sind Ihrer Meinung nach noch zu klären? 

Ganz klar das Thema Umweltauswirkungen. Das Generieren eines (simplen) Bildes entspricht dem Stromverbrauch einer vollen Smartphone-Ladung. Der Energieverbrauch, der durch die Entwicklung und den Betrieb von KI-Systemen entsteht, ist enorm. Die Frage ist: Wie kann dieser für das Trainieren und Nutzen der Technologie reduziert werden, ohne Innovation zu bremsen? Eine mögliche Antwort darauf: Die Entwicklung von für verschiedene Anwendungen spezifizierten Modellen. Wenn wir jeder User-Gruppe das richtige Tool an die Hand geben, können wir die Anzahl der Prompting-Anfragen reduzieren, das Ergebnis verbessern und Strom sparen. 

Welche Aufgaben im Marketing könnte die KI in Zukunft noch übernehmen und wo liegen die Grenzen, also wofür wird es immer das menschliche Hirn brauchen? 

Durch KI erstellter Content könnte in Zukunft noch weiter personalisiert werden, indem er auf Nutzerpräferenzen angepasst wird. Auch Chatbots werden bald komplexere Aufgaben im Support übernehmen und Marketing-Tools werden Inhalte tiefgreifend analysieren und Trends vorhersagen können. An die Grenze stößt sie meiner Meinung nach in Sachen Kreativität. Marken-prägende Ideen erfordern weiterhin menschliches Feingefühl. 


Das Interview wurde schriftlich geführt.  

Alle bisher erschienenen Folgen der Interviewserie mit Markenentscheider*innen zu KI  lesen Sie hier.  

Laura Schenk (ls, Jahrgang 2002) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft und hat immer Lust, sich neuen Themenbereichen zu widmen. Eine besondere Vorliebe hat sie für kubistische Malerei und das Schreiben in all seinen Formen. Ihrer Heimatstadt Leipzig hat sie 2023 sogar einen Kurzgeschichtenband gewidmet. Sie studiert dort Kommunikations- und Medienwissenschaft und engagiert sich crossmedial bei Lokalzeitungen und beim Radio.