KI im Marketing bei Douglas

Die Douglas Group testet den Einsatz von KI in verschiedenen Bereichen des Marketings, sagt Philipp Andrée. Der CCO der Douglas Group ist Teil 41 unserer Serie KI im Marketing.
Business-/ Corporate Shooting for Douglas GmbH & Co. KG; - Locations: - 01: Headquarter in Düsseldorf - Luise-Rainer-Straße 7-11, 40235 Düsseldorf - 02. Douglas Düsseldorf House of Beauty Königsallee; - Königsallee 78, 40212 Düsseldorf
Philipp Andrée arbeitet als CCO bei der Douglas Group. (© Douglas Group)

Herr Andrée, wofür haben Sie KI zuletzt persönlich eingesetzt?

Ich benutze fast täglich verschiedene GenAI-Modelle. Im privaten Umfeld nutze ich zum Beispiel ChatGPT zum Zusammenfassen von Wissen oder Erstellen von Texten.

 In welcher Weise setzt Douglas KI im Marketing ein?

Wir haben bei der Douglas Group eine klare Test-and-Learn-Mentalität und testen den Einsatz von KI in verschiedenen Bereichen des Marketings. Wichtig ist uns dabei, KI so einzusetzen, dass sie einen wirklich Mehrwert für uns und unsere Kund*innen bietet. So optimieren wir das Einkaufserlebnis unserer Kund*innen etwa durch KI-gestützte Personalisierung, individuelle Produktempfehlungen oder Tools zum virtuellen Testen von Make-up-Looks. Unser neuer KI Beauty Advisor Chatbot ist das jüngste Beispiel für unsere Innovationskraft. Durch den Einsatz der hochmodernen KI-Technologie von Google Cloud kann der Proof of Concept (POC) des Chatbots Kund*innen mit personalisierten Produktempfehlungen, Beauty-Tipps und Anregungen für die tägliche Pflege sowie mit Ratschlägen für den Geschenkekauf auf Grundlage individueller Vorlieben und dynamischer Konversationen unterstützen und inspirieren. Ob er letztlich auch für Kund*innen ausgerollt wird, hängt maßgeblich von den Ergebnissen der aktuellen Testphase ab.

Können Sie anhand eines konkreten Beispiels erklären, wie KI Ihrem Marketing-Team die Arbeit erleichtert?

In unserer täglichen Arbeit spielt KI bereits eine Schlüsselrolle bei der Gewinnung wertvoller Erkenntnisse aus großen Datenmengen. Dies ermöglicht uns nicht nur, unsere Kampagneneffizienzen zu skalieren, sondern auch neue KI-gesteuerte Kampagnenformate einzusetzen wie bespielsweise „Local Inventory Ads“ (LIA) von Google, die Kund*innen in der Umgebung digital die Verfügbarkeit von Produkten in nahe gelegenen Filialen anzeigen.

Welche rechtlichen oder ethischen Fragen zur KI sind Ihrer Meinung nach noch zu klären?

Mit dem Einsatz von KI und der damit einhergehenden zunehmenden Personalisierung gewinnen die Themen Datenmanagement und Datenschutz weiter an Bedeutung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Privatsphäre ihrer Kund*innen respektieren und gleichzeitig genügend Daten haben, um Personalisierung zu ermöglichen. Beim Einsatz von GenAI sind außerdem urheberrechtliche Fragen und mit zunehmender Entwicklung auch ethische Rahmenbedingungen zu klären. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass die Technologie viele Chancen für die Menschheit bietet, die wir auch ergreifen sollten.

Welche Aufgaben im Marketing könnte die KI in Zukunft noch übernehmen und wo liegen die Grenzen, also wofür wird es immer das menschliche Hirn brauchen? 

Wir testen aktuell den Einsatz von GenAI bei der Erstellung von Marketingmaterialien wie Produktbildern oder Anzeigen. Hier sehe ich großes Potential vor allem bei der Erstellung personalisierter Inhalte, die einen enormen Kreationsaufwand bedeuten. KI ermöglicht eine effiziente, kostengünstige Kreation individuell zugeschnittener Inhalte ohne Limitierungen durch menschliche Ressourcen. So faszinierend die Möglichkeiten von KI auch sind – für die strategische und kreative Markenführung braucht es aber Stand heute immer noch einen „menschlichen Kopf“.

Das Interview wurde schriftlich geführt.  

Alle bisher erschienenen Folgen der Interviewserie mit Markenentscheider*innen zu KI lesen Sie hier.  

Laura Schenk (ls, Jahrgang 2002) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft und hat immer Lust, sich neuen Themenbereichen zu widmen. Eine besondere Vorliebe hat sie für kubistische Malerei und das Schreiben in all seinen Formen. Ihrer Heimatstadt Leipzig hat sie 2023 sogar einen Kurzgeschichtenband gewidmet. Sie studiert dort Kommunikations- und Medienwissenschaft und engagiert sich crossmedial bei Lokalzeitungen und beim Radio.