Da ist es nun also: das von vielen lang ersehnte EU-Lieferkettengesetz. Nach monatelangem Ringen – der FDP sei „Dank“ – hat die Mehrheit der EU-Staaten für ein gemeinsames Lieferkettengesetz gestimmt.
Hurra, dürften alle rufen, die für Gerechtigkeit einstehen. Schließlich ist das doch ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Doch der Jubel bleibt aus. Ein genauer Blick in den Entwurf zeigt: Von dem neuen Gesetz sind Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 450 Millionen Euro betroffen. Der ursprüngliche Entwurf sah aber Unternehmen mit 500 Beschäftigten und einem globalen Umsatz von mehr als 150 Millionen Euro vor.
Damit gelten die Regelungen für mehr Nachhaltigkeit (und Menschlichkeit) nun für 70 Prozent weniger Unternehmen als ursprünglich geplant. Politik ist nun einmal ein Geschäft mit Kompromissen, das ist nichts Neues. Ob wir uns Deals in Bezug auf Nachhaltigkeit leisten können, wage ich zu bezweifeln.
Für uns als Journalist*innen ist es daher wichtig, genau hinzuschauen: Was ist Nachhaltigkeit? Wie können Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit sorgen? Was dürfen sie ihren Konsument*innen als nachhaltig verkaufen? Und welche Rolle spielen die Kund*innen dabei?
Wir haben uns jenen Fragen nicht nur in diesem Schwerpunkt gewidmet. Ich werde ihnen künftig auch als Co-Autor in unserem Newsletter „Green Wednesday“ nachgehen. Ich lade Sie daher ein, uns zu folgen, zu abonnieren und mit uns zu diskutieren.
Viel Spaß bei der Lektüre unserer April-Ausgabe!