Googles und Facebooks Anstrengungen, Ads aus zweifelhaften Umfeldern zu verbannen, sind dem Mobilfunkanbieter scheinbar nicht sicher genug. Um sich unabhängiger zu machen, arbeitet der Telekomriese daher an einer eigenen Whitelist für vertrauenswürdige Websites. Allerdings, so „The Guardian„, nicht alleine, sondern mit der Unterstützung von Google, Facebook und diversen Werbeagenturen. Facebook habe die Unterstützung bereits gegenüber der Tageszeitung bestätigt, Goolge ließ die Anfrage bisher unbeantwortet.
Der beste Weg für Brand Safety ist eine Whitelist
„Es ist relativ einfach, bestimmte Websites wie etwa Porno und Glücksspiel auf die Blacklist zu setzen, aber es ist schwierig, Inhalte auszuschließen, die – im redaktionellen Sinne – im Widerspruch zu den Prinzipien und Überzeugungen des Werbungtreibenden stehen“, sagt Matt Peacock, Gruppenleiter für Corporate Affairs bei Vodafone gegenüber „The Guardian“ und weiter: „Wenn es darum geht, sich ein Urteil über eine Website oder einen Kanal zu machen, der Fake News oder Hassreden fokussiert, braucht es ein menschliches Urteil, eine redaktionelle Bewertung. Es ist nicht möglich, sich allein auf Algorithmen zu verlassen. Aus diesem Grund haben wir festgestellt, dass der beste Weg, um Brand Safety zu gewährleisten, einen Whitelist-Ansatz ist“.
Politische Ausrichtung kein Ausschlusskriterium
Die Whitelist werde regelmäßig aktualisiert und blockiere Seiten, deren vorherrschendes Ziel Hassreden oder Fake News sind. Das wiederum bedeute aber nicht, dass rechts- oder linksgerichtete Websites ausgeschlossen würden. Denn die politische Ausrichtung einer Website solle grundsätzlich keine Rolle spielen, sofern sie die Vodafone-Regeln nicht missachte. Als Fake News definiert Voadafone solche Meldungen, die auf keine primären Quellen für angeblich faktenbasierte Nachrichten zurückzuführen sind und absichtlich in die Irre führen oder, wenn sich die primäre Quelle als betrügerisch entpuppt.
Vodafone gibt von ihrem globalen jährlichen Anzeigenbudget, das „The Guardian“ auf etwa 750 Millionen Pfund (863 Millionen Euro*) taxiert, etwa 400 Millionen Pfund (460 Millionen Euro*) für digitale Anzeigen aus.
(*Kurs vom 08. Juni 2017, Finanzen.net als Währungsrechner verwendet)