Studie: Bitcoins und Co. sind keine echten Zahlungsalternativen

Mehr im Angebot: Um ein bis zwei neue Zahlungsdienste wollen die befragten Onlinehändler ihren Payment-Mix bis 2019 erweitern. Gerade weil E-Wallets und Kreditkarten weiterhin zu den weit verbreitetsten Zahlungsverfahren unter den Top-1.000-Onlineshops im deutschen E-Commerce gehören. Auch der beliebte Kauf auf Rechnung bleibt stark. Nur die Kryptowährung tut sich schwer. Das geht aus der EHI-Studie „Online-Payment 2018“ hervor.

Noch im letzten Jahr konnte es den Online-Händlern beim Bezahlen nicht schnell genug gehen. Rund 54 Prozent der befragten Retailer maßen der Möglichkeit zum Express Check-out große Bedeutung bei, womit der beschleunigte Bezahlvorgang auf Platz eins der Trends auf der Payment-Roadmap bis 2020 rangierte. Und das zu Recht, denn ist der Bezahlvorgang zu langwierig, bleibt der gefüllte Warenkorb an der virtuellen Kasse zurück.

Mehr Gemütlichkeit beim Onlinekauf

Mittlerweile hat sich die Einschätzung jedoch gewandelt und die Bezahl-Option rutschte mit 47 Prozent auf Platz fünf. Bereits zum siebten Mal wurde die Studie „Online-Payment 2018“ durchgeführt. Die Studie ermittelt den Status quo des Marktes für Zahlungsarten im deutschen E-Commerce für physische Güter und liefert Informationen, Daten und Stimmungsbilder zu folgenden Themengebieten: Zahlungsverfahren: Angebot, Umsatzverteilung, Kosten.

14 Prozent der Studienteilnehmer plant jeweils die Zahlungsarten Zahlung bei Abholung, Paydirekt, Sofortüberweisung, Bankeinzug/Lastschrift und den Ratenkauf/Finanzierung mit Zahlungsgarantie einzuführen. Jeder zehnte Händler möchte seinen Kunden die Möglichkeit zur Barzahlung bieten. Bei dieser Option bestellt der Kunde seine Ware online und zahlt anschließend an der Kasse eines stationären Geschäfts mit Zahlungsdiensten wie Barzahlen oder Barpay. Der Händler versendet die Ware erst, wenn ihm die Information über den Zahlungseingang vorliegt und der Kunde muss keine Kontodaten hinterlegen. Mit 21 Prozent steht dabei Amazon Pay ganz oben auf der Prioritätenliste und das, obwohl viele Händler die hohen Gebühren für Transaktion und Implementierung kritisieren.

Mobile-Payment als großes Ding

Als neuer Trend mit großer Bedeutung gilt im Jahr 2018 Mobile-Payment (58 Prozent). Als beinahe ebenso bedeutend bewerten die Händler Omnichannel-Payment (56 Prozent) gefolgt von Risikomanagement mit 52 Prozent. Letzteres beinhaltet bspw. Maßnahmen zur Betrugsprävention und Vorgehensweisen bei Zahlungsausfällen. Ganz unten auf der Prioritätenliste stehen Blockchain (7 Prozent), Voice Commerce (2 Prozent) und Kryptowährungen (0 Prozent). Kryptowährungen wie Bitcoins, Ethereum und Litecoins sehen Händler nicht als echte Zahlungsalternative. Keiner der befragten Händler hat derartige Währungen in seinem Payment-Mix und nur sieben Prozent erwägen überhaupt eine Integration. 16 Prozent der Befragten haben sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt und 77 Prozent bewerten Kryptowährungen als zu unsicher. Aktuell ist die Zahlungsart wohl mehr „Hype“ als Trend.

Zur Studie: Die Studie „Online-Payment 2018“ beinhaltet Daten von 111 Onlinehändlern (Pureplayer und Omnichannler) unterschiedlicher Branchen und Umsatzgrößen. Davon flossen Angaben von Händlern mit einem Nettoumsatz in Höhe von 18,7 Mrd. Euro in die Berechnung der Marktanteile der Zahlungsarten ein. 55 der Händler beteiligten sich auch an der qualitativen Befragung.