Herr Strohschnieder, Sie haben Anfang Februar in Kooperation mit dem Influencer Simon Unge die „One Pot Asia Reis Pfanne“ in den Handel gebracht. Wie ist ihr neues Fix-Food-Gericht bei den Verbrauchern angekommen?
OLE STROHSCHNIEDER: Wir sind wirklich mehr als zufrieden – das Feedback zum Produkt und die Resonanz auf unsere Kooperation haben unsere Erwartungen sogar übertroffen. Wir waren online zeitweise sogar ausverkauft und auch im Lebensmitteleinzelhandel haben wir das Produkt allein in der ersten Woche doppelt so oft verkauft wie unseren bisherigen „In Minutes“-Bestseller. Nachdem wir knapp ein Jahr gemeinsam mit Simon Unge das Produkt entwickelt und den Launch vorbereitet haben, freuen wir uns unheimlich über diese positive Resonanz. Sie zeigt uns, dass wir die Bedürfnisse der Zielgruppe getroffen haben.
Idee der Kooperation ist es, eine neue Zielgruppe vom Kochen zu begeistern und zu zeigen, dass eine leckere und ausgewogene Ernährung nicht kompliziert sein muss. Auf welche Zielgruppe haben Sie es denn genau abgesehen?
Mit der Kooperation möchten wir vor allem Kochanfängern zeigen, dass man trotz Zeitmangel und fehlenden Koch-Skills ganz einfach selbst ein leckeres Gericht kochen kann. Unser Ziel ist es, Menschen zum Kochen zu bringen und ihnen dabei die passende Hilfestellung zu geben. Simon Unge ist mit seiner authentischen Art für uns der perfekte Kooperationspartner, denn auch er gibt seiner Community auf seinen Kanälen regelmäßig einfache Food-Inspiration.
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Simon Unge ist in Deutschland einer der erfolgreichsten Content Creator auf Youtube und wird auf seinen Kanälen täglich von über neun Millionen Menschen verfolgt. Wie ist die neue Kooperation dort angekommen?
Simon Unge ist besonders für seine authentische Art beliebt. Von der Entwicklung bis zum Launch haben wir sehr eng mit ihm zusammengearbeitet, sodass sich am Ende alle Beteiligten zu 100 Prozent mit dem Produkt identifizieren konnten. Das merkt natürlich auch die Community von Unge und nimmt das Produkt dementsprechend an. Gemeinsam haben wir mit unseren Marketing-Maßnahmen allein in der ersten Woche knapp 14 Millionen Leuten erreicht.
Unge ist als Influencer auch auf Twitch aktiv. Welche Werte konnte Just Spices dort durch die Kooperation erzielen?
Twitch ist für uns eine sehr spannende Plattform, um eine komplett neue Zielgruppe zu erreichen. In der letzten Zeit hat sich gezeigt, dass es sich dort thematisch nicht nur primär um Gaming & Co. dreht, sondern auch andere Themen von den Nutzern angenommen werden. Gemeinsam mit dem Launch unserer „In Minutes“-Sorte haben wir auch unseren Kanal auf Twitch gestartet und probieren uns dort gerade noch aus – zum Beispiel mit Live Cookings. Die Plattform lag aber nicht im Fokus unserer Kommunikation.
Vita Ole Strohschnieder
2014 gründete Ole Strohschnieder gemeinsam mit Florian Falk und Bela Seebach das Start-up Just Spices, für dem er heute als CMO verantwortlich ist. Strohschnieder begann seine Karriere bei Höft & Wessel, wo er unter anderem als Internationaler Projekt Manager von Logistik- und Handelsprojekten arbeitete. Es folgten Stationen bei Globals Inc. in Indien, Continental in Mexiko und der Global Leads Group in Berlin. 2011 machte Strohschnieder mit dem Frozen-Yoghurt-Unternehmen Frolé seinen ersten Schritt ins Gründerleben.
Just Spices bezeichnet sich selbst als digitaler Vorreiter, insbesondere in Social Media. Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Wir probieren gerne aus, sind offen für neue Plattformen und reagieren schnell auf aktuelle Trends. Bei uns gilt: Learning by doing und am Ende beobachten wir individuell, welche Funktion, App oder Plattform für welches Produkt am besten funktioniert.
Kann Clubhouse eine relevante Plattform für Just Spices sein?
Clubhouse ist definitiv eine gute Plattform, um sich als Marke zu positionieren und mit einer neuen Zielgruppe zu kommunizieren. Natürlich beobachten wir die Plattform und die Möglichkeiten auch für uns. Aktuell sind wir aber noch nicht auf Clubhouse aktiv. Der Hype zeigt auf jeden Fall die Relevanz einer solchen Networking-Plattform in der aktuellen Zeit. Nicht nur Unternehmen, auch die Nutzer probieren sich gerade noch aus und es wird sich zeigen, wie sich die App mit dem Nutzerverhalten weiterentwickelt. Eine ähnliche Entwicklung haben wir zum Beispiel vergangenes Jahr auf Tiktok gesehen. Mittlerweile ist Tiktok ein fester Bestandteil unserer Marketingstrategie geworden, da die Plattform großes Potenzial bietet, innovativ zu werben und eine neue Zielgruppe zu erreichen.
Was war der größte Fehler, den Sie mit Just Spices in den sozialen Medien gemacht haben?
Zu Beginn haben wir versucht, funktionierende Kanalstrategien auf andere Kanäle zu übertragen. Wir haben aber schnell gemerkt: Jeder Kanal benötigt seine eigene Hingabe und Strategie.
Just Spices
Just Spices verkauft seit der Gründung im Jahr 2014 Gewürze und seit Ende 2018 auch Fertigmischungen für bestimmte Gerichte. Anfang 2020 konnte das Düsseldorfer Gewürze-Start-up 13 Millionen von Investoren einsammeln – darunter der französische Food-VC Five Season Ventures, der New Yorker Frühphaseninvestor Coefficient Capital sowie Bitburger Ventures.
2019 erzielte Just Spices laut ihrem Gründerkollegen Florian Falk einen „guten zweistelligen Millionenbetrag“ Umsatz. Wie lautet Ihre Wachstumsvision?
Unsere große Vision ist es, weltweit die größte Lifestyle-Gewürzmarke zu werden. Daher haben wir natürlich auch für die Zukunft große Pläne. Anfang des Jahres haben wir eine komplett neue Produktkategorie gelauncht – Salat-Dressings. Und auch international geht es für uns weiter: Anfang März haben wir unseren Online-Shop in Spanien gelauncht und revolutionieren ab sofort auch den spanischen Gewürzmarkt. Wir glauben an die Kraft unserer Vision, den Wert, den sie für die Menschen hat und sind auf einem guten Weg, sie zu verwirklichen.
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