Mehr als jeder zweite Deutsche (56 Prozent) glaubt daran, dass autonom fahrende Autos auf digitalen Autobahnen bis zum Jahr 2030 Realität sein werden. Bei anderen Zukunftsvisionen überwiegen die Zweifel: An Flugzeuge, die elektrisch oder mit sogenannten „grünen“ Treibstoffen betrieben werden, glaubt jeder Dritte (34 Prozent), an die Rückkehr von Überschall-Jets nur noch knapp ein Drittel der Befragten (30 Prozent). Für Hyperloop-Hochgeschwindigkeitsröhren, die mit 1.200 km/h beispielsweise die Strecke von Hamburg nach Köln in 30 Minuten bewältigen würden, könnten sich zwar 38 Prozent der Deutschen begeistern, aber nur knapp jeder Vierte glaubt, dass Überschall-Züge in den kommenden zwölf Jahren tatsächlich eine realistische Option sein werden. Insgesamt zeigen sich in der deutschen Befragung Männer und Jüngere im Alter zwischen 18 und 34 Jahren revolutionären Reiseideen- und -möglichkeiten gegenüber deutlich aufgeschlossener als Frauen und Ältere.
Respekt vor automatisierten Verkehrsmitteln
„Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz – technologische Fortschritte revolutionieren viele Bereiche des Lebens, auch im Transportwesen“, sagt Christian Smart, Geschäftsführer Travelzoo Deutschland. Allerdings sei hier noch viel Überzeugungsarbeit nötig. Zwar würden 58 Prozent der Deutschen automatisierte Verkehrsmittel nutzen wollen, ein erheblicher Anteil (41 Prozent) hätte aber ein ungutes Gefühl dabei. Mit einem vollautomatisch fliegenden Drohnen-Taxi würden in Deutschland derzeit nur zwölf Prozent reisen wollen, in autonom fliegenden Flugzeugen ohne Piloten an Bord lediglich sechs Prozent. Zu schwer wiegen hier Sicherheitsbedenken. Deutlich höher im Kurs stehen Reisen in Überschall-Jets – für 36 Prozent der deutschen Männer das bevorzugte Verkehrsmittel der Zukunft – und Flugzeuge, die elektrisch oder mit „grünen“ Treibstoffen betrieben werden, mit denen Frauen am liebsten in den Urlaub fliegen würden (32 Prozent).
Futuristische Wünsche
Beim Urlaub selbst können sich die Deutschen einiges an Zukunftsvisionen vorstellen: Urlaube in Unteroder Überwasserwelten halten 40 Prozent für ein realistisches Szenario, ebenso Urlaube in der virtuellen Realität, bei denen man „reist“ ohne das eigene Zuhause verlassen zu müssen (37 Prozent). Ferien auf fernen Planeten oder Raumstationen halten die meisten jedoch für reine Science-Fiction – nur sieben Prozent glauben daran, dass Weltraumreisen bis zum Jahr 2030 Realität werden. „Die Erwartungshaltung der Menschen, dass technische Innovationen das Reisen bis zum Jahr 2030 prägen und verändern werden, ist groß“, sagt Smart. Smarte Hotelzimmer, die sich den persönlichen Präferenzen des Gastes automatisch anpassen, wünscht sich fast jeder Zweite (48 Prozent). 39 Prozent der Deutschen möchten gerne per Gesichtserkennung im Hotel für Dienstleistungen bezahlen und Zugang zum Zimmer erhalten. Dass implantierte Chips künftig den Reisepass oder Personalausweis ersetzen, hält jeder Dritte für realistisch. Ebenso viele gehen davon aus, dass schon in wenigen Jahren ein Chip im Ohr fremde Sprachen simultan übersetzt.
Zur Methodik: Für die Studie „Zukunft des Reisens“ von Travelzoo und der ITB Berlin hat das Marktforschungsinstitut Norstat rund 6.000 Menschen in den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Spanien repräsentativ befragt. Die Befragung wurde online im Januar 2018 durchgeführt.
ITB Berlin Kongress
Joel Brandon-Bravo, Managing Director Travelzoo UK, stellt am 7. März 2018 die Ergebnisse der internationalen Studie vor. Die Veranstaltung im Rahmen vom ITB Future Day findet um 15:00 Uhr im Saal London Halle 7.1b statt.