Das Frauenbild in der Werbung ist nicht nur irreal, es schürt außerdem Ängste, gesundheitsschädliche Zwänge und kann zu einem zutiefst gestörten Selbstbild junger Frauen und Mädchen führen – so in etwa lässt sich sich der Vorwurf der Initiative „We are #WomenNotobjects“ zusammenfassen.
Initiiert wurde sie von Madonna Badger. Badger ist Ko-Gründerin ihrer eigenen Agentur Badger and Winters und wurde in der Werbebranche unter anderem durch ihre Arbeiten für Calvin Klein bekannt: So kreierte sie die berühmten Kampagnen mit Mark Wahlberg und Kate Moss und launchte CK One.
Nun hat sich die Agentur einer ganz besonderen Aufgabe verschrieben. Auf ihrer Website heißt es: „In 2016, Badger & Winters made a committment to never objectify women in our work. #WomenNotObjects.“ Die eigens für dieses Ziel kreierte Kampagne soll die Werbewelt aufrütteln, wie Badger in verschiedenen Interviews im US-amerikanischen Fernsehen sagte.
Dafür hat die Agentur zwei aufmerksamkeitsstarke Videos veröffentlicht, die aktuell unter dem Hashtag #Womennoobjects in den sozialen Medien kursieren.
Themen des Videos sind unrealistische und gefährliche Schönheitsideale und die Reduktion der Frau auf Sexobjekte. In ihrem zweiten Video unter dem Hashtag #Istandup lassen die Macher Frauen und Männer für die Rechte, das Selbstbewusstsein und die individuelle Schönheit ihrer Mütter, Freundinnen, Schwestern, Töchter oder sich selbst aufstehen.
Auch in Deutschland ist das Frauenbild in der Werbeindustrie ein Problem. In seiner Bilanz für 2015 hatte der deutsche Werberat erst vergangene Woche festgestellt, dass mehr als die Hälfte der relevanten Beschwerden den Vorwurf von Sexismus oder Geschlechterdiskriminierung betrafen.
Der SPD-Parteivorstand hatte Anfang des Jahres bereits ein Verbot sexistischer Werbung beschlossen, unter anderem als Reaktion auf die massenhaften Übergriffe auf Frauen in der Kölner Silvesternacht. Der Werberat lehnt ein solches Verbot als „Scheinlösung für gesellschaftliche Probleme“ jedoch ab.