Letzte Woche erhielten Amazon.com-Kunden Pakete mit einigen gelben Figuren darauf. Der Versandhandel ließ die Charaktere aus dem Film „Minions“ auf ihre Kartons drucken. Ist das der erste Schritt des E-Commerce-Riesen um die rückläufigen Einnahmen zu stoppen?
Amazons Zahlen
Firmengründer Jeff Bezos hatte in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, dass er mit Amazon wachsen wolle und das auch zur Not ohne große Gewinne. In die Entwicklung von Smartphones, Tablets, Videos und Tablets steckt er Milliarden. 2014 stand an der Börse ein Minus von mehr als 20 Prozent und somit erfüllte der weltgrößte Online-Einzelhändler nicht die Markterwartung. Insgesamt verlor Amazon im ersten Quartal 2015 wieder und es gab ein Minus von 57 Millionen Dollar, nach einem Gewinn von 108 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der Umsatz wuchs um 15 Prozent auf 22,72 Milliarden Dollar.
Amazon Prime soll in diesem Jahr im In- und Ausland für höhere Umsätze und eine engere Kundenbindung sorgen – gerade mit Videoangeboten. Die Zahl der Kunden von Amazon Prime ist schonmal im Januar 2015 um 53 Prozent gestiegen. Doch Konkurrent Netflix kann Amazon im Bereich Video on Demand gefährlich werden und mit einem größeren Angebot Kunden abspenstig machen.
Filmmotive auf Paketboxen
Durch die Anzeigen auf Paketen lassen sich auch die Musik-Streaming und TV-Angebote von Amazon Prime pushen. Für Filme auf Paketen zu werben könnte Amazos Ruf als Medienunternehmen fördern, so der Bericht von adweek. Die Schaltung von Anzeigen auf Versandboxen ist ein kluger Schritt, sagen Analysten, die diesen relativ unerschlossenen Markt als eine Möglichkeit für Marken sehen, Einnahmen zu generieren. Außerdem sei es eine gute Methode, Verbraucher auf bestimmte Themen aufmerksam zu machen. Ob es ein Trend im E-Commerce-Raum werden wird, ist allerdings noch unklar.