Geht es nach den Ergebnissen einer von Simon-Kucher & Partners im deutschen Markt durchgeführten Studie unter 1100 Endkonsumenten, so ist das Bewusstsein für Carsharing im Bereich der privaten Anbieter, zum Beispiel Drivy und Snapp Car, mit 20 Prozent noch sehr gering. Bei knapp der Hälfte der Befragten sind jedoch private Mitfahrgelegenheiten wie Blablacar und urbanes Sharing wie Car2go und Drive Now (mittlerweile umbenannt zu Share Now) bekannt. 60 Prozent würden solche Angebote grundsätzlich auch nutzen, jedoch das eigene Auto dafür nicht aufgeben.
Als entscheidende Kriterien für die Auswahl eines Carsharing-Angebots gaben die Befragten vor allem den Preis (27 Prozent) und die Verfügbarkeit (21 Prozent) an. Ein großes Angebot an individuellen Paketen – zum Beispiel Drei-, Sechs- oder 24-Stunden-Pakete – sowie eine breite Modellauswahl beziehungsweise -ausstattung war für die Befragten dagegen weniger wichtig (siehe Grafik unten).
„Auto im Abo“-Modelle wenig bekannt
Weitaus weniger bekannt als gängige Carsharing-Angebote sind „Auto im Abo“-Modelle. Dabei wird monatlich ein bestimmter Betrag bezahlt und das Auto kann in einem bestimmten Rhythmus ausgetauscht werden. Der Unterschied zum Carsharing besteht darin, dass das Angebot auf Wochen oder Monate und nicht auf Stunden oder Tage ausgelegt ist. 82 Prozent der Befragten kennen entsprechende Angebote für Abo-Modelle nicht, und 59 Prozent würden sie auch nicht als eine Alternative zum Leasing sehen.
Die Mehrheit der Befragten würde für ein Abo-Modell nicht mehr als 200 Euro pro Monat ausgeben wollen. Darüber hinaus zeigte nur rund ein Drittel der Befragten die Bereitschaft, für ein Abo-Modell mehr zu bezahlen als die aktuell anfallenden monatlichen Kosten für das eigene Fahrzeug. Grundsätzlich erwarten die Endkonsumenten, dass die Nutzung eines Abos eine Ersparnis zur Folge hat. Und das, obwohl der Großteil der Autonutzer die monatlichen Kosten für das eigene Fahrzeug (ohne Tank- oder Stromkosten) mit weniger als 300 Euro als zu gering einschätzt.
Image im Carsharing: Car2go deutlich beliebter als Drive Now
Die verschiedenen Carsharing-Angebote werden hierzulande sehr unterschiedlich wahrgenommen. Im Rahmen einer Untersuchung zum Image der Anbieter hatte VICO Research & Consulting Anfang des Jahres drei Monate lang Beiträge im Netz gesammelt und analysiert. Das mit Abstand größte Kommunikationsvolumen vereinten dabei wenig überraschend die Carsharing-Angebote von Daimler (Car2go) und BMW (Drive Now), die zum damaligen Zeitpunkt noch getrennt betrachtet worden waren. In Sachen Image schnitt Car2go jedoch deutlich besser ab als der bisherige Konkurrent Drive Now.
Während Car2go mit 64 Prozent überwiegend positiv diskutiert wurde, konnte Drive Now nur 33 Prozent der Nutzer überzeugen. Zwar gefiel der Fuhrpark von Drive Now den Nutzern besser als die Car2go-Flotte. Das negative Gesamturteil resultierte aber aus technischen Problemen der App, einer fehlerhaften Zeitberechnung sowie langen Wartezeiten im Kundenservice.
Am beliebtesten mit 90 Prozent positiven Bewertungen war das Angebot Stadtmobil. Auch Flinkster, ein Angebot der Deutschen Bahn, schnitt mit 81 Prozent positiven Beiträgen gut ab. Am negativsten von der Netzgemeinde diskutiert wurde neben Drive Now der Anbieter Book-n-drive. Die steigenden Preise waren hier Kritikpunkt Nummer eins.
Carsharing | Kommunikationsvolumen (Anzahl Beiträge) |
Positiv | Negativ |
Car2go | 6367 | 64% | 36% |
Drive Now | 5059 | 33% | 67% |
Flinkster | 537 | 81% | 19% |
Stadtmobil | 494 | 90% | 10% |
Cambio | 412 | 82% | 18% |
Book-n-drive | 363 | 33% | 67% |
teilAuto | 314 | 67% | 33% |
Drivy | 204 | 78% | 22% |
Ubeeqo | 191 | 55% | 45% |
Snapp Car | 182 | 50% | 50% |
E-WALD | 110 | 100% | 0% |
Greenwheels | 99 | 55% | 45% |
Ford Carsharing | 74 | 100% | 0% |
Turo | 64 | 100% | 0% |
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