Es scheint so, als würden sich hier die Verhältnisse ändern: Der schwedische Modekonzern H&M will seinem Onlinehandel mehr Gewicht geben. So soll die Verzahnung von stationären mit Onlinehandel beschleunigt werden. Auswirkungen wird somit aber das Ladenportfolio in Kauf nehmen müssen – und Schließungen stehen an. Zurzeit sieht der Plan aber so aus: In Deutschland werden 2018 acht Geschäfte geschlossen, aber auch acht neue Läden eröffnet. So viel steht im Moment fest.
Doch das grundsätzliches Problem bleibt: Es kommen zu wenige Käufer. Dazu boomen viele junge Online-Marken, wie Nakd.com, der von vielen Influencern gepusht wird. Früheren Angaben zufolge macht das Onlinegeschäft von H&M rund ein Drittel des Umsatzes aus. Vielleicht ist hier im letzten Jahr eine Verschiebung bemerkt worden, sodass das Management nun doch vermehrt auf den E-Commerce setzt? Das Sortiment um ein paar neue Marken erweitert hat das schwedische Modehaus in den letzten Jahren: Zum Konzern gehört COS, Weekday, Cheap Monday, Monki und „& Other Stories“ und Arket – eine hochpreisigere Marke. Die Shops von H&M selbst scheinen nicht mehr cool genug zu sein.
Umsatzverlust
Die Umsätze hätten erheblich unter den eigenen Planungen gelegen, erklärte auch H&M. Dabei habe sich vor allem das stationäre Geschäft schwach entwickelt. Es seien weniger Kunden in die Läden gekommen als gedacht. Im Februar soll es Details zu den neuen Plänen geben – um im nächsten Jahr wieder mehr Gewinn einzufahren. H&M hatte damit gerechnet im letzten Quartal 2017 etwa 53,9 Milliarden Schwedische Kronen Umsatz zu machen. Doch nun sind es nur 50,4 Milliarden Umsatz ohne Mehrwertsteuer geworden. Einzige Strategie, um den Umsatzrückgang in den Geschäften wettzumachen: Billiger produzieren, mehr auf Internet setzen und der Zielgruppe neue Shopkonzepte anbieten. H&M macht sich nun auf den Weg, das Konzept der Marke zu ändern.