Gemessen an der zukünftigen Entwicklung der für die Übertragung notwendigen breitbandigen DSL-Anschlüsse werde die IPTV-Penetration nur im einstelligen Prozentbereich liegen. Bisherige Marktprognosen bezeichnet das Unternehmen als euphorisch. Es erwartet für das Jahr 2012 bis zu 2,5 Millionen Kunden.
Zu den bislang im Markt vertretenen Anbieter Deutsche Telekom (T-Home) und Hansenet (Alice Home TV) gesellt sich Dezember Der TK-Anbieter Arcor. „Allerdings bleibt abzuwarten, ob Arcor sowohl den hohen technischen Anforderungen genügen als auch die anspruchsvollen Kundenbedürfnisse befriedigen kann“, räumt Reimar Müller, IPTV-Experte bei Capgemini Consulting Telecom Media & Entertainment ein. Bei den bisherigen Angeboten mangele es noch an hinreichender Massenmarkttauglichkeit. Anhand der IPTV-Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern identifizieren die Experten von Capgemini Consulting für das IPTV fünf erfolgsentscheidende Kriterien:
1. eine gezielte Kundenkommunikation, die deutlich den tatsächlichen Mehrwert von IPTV vermittelt, 2. einen effizienten Kundenservice mit schneller Freischaltung des Dienstes, 3. eine hohe Qualität im Sinne von technischer Verfügbarkeit (Bildstabilität, Programmwechselzeit, etc.), 4. bequeme Dienste für die Nutzer durch intuitive Bedienbarkeit, flexible Programmpaketen und zeitversetztem Fernsehen, sowie 5. eine effektive Kundenbetreuung durch fachkundige Mitarbeiter und eingespielte Prozesse.
„Leider bleiben die IPTV-Anbieter in Deutschland bislang hinter dem Marktpotenzial zurück“, resümiert Reimar Müller. Das Beispiel Verizon in den USA zeige, wie ein IPTV Angebot erfolgreich vermarktet werden könne. Von Verizons insgesamt rund acht Millionen Breitbandkunden wuchs die Zahl der TV-Kunden innerhalb von zwölf Monaten von 118 000 auf derzeit 717 000. Damit rückt Verizon auf den zweiten Platz der größten IPTV-Anbieter weltweit.
Grafik zur Prognose „IPTV Abonnenten in Deutschland 2007 bis 2012“