Der Internet-Pionier hat im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres einen Verlust von 99 Millionen Dollar hinnehmen müssen, nachdem im Vorjahr noch ein Plus 21 Millionen Dollar eingefahren wurde. Analysten hatten allerdings mit dem Minus gerechnet.
Auch die Umsätze gaben nach: Mit 1,1 Milliarden Dollar erlöste das 21 Jahre alte US-Unternehmen elf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Nach Abzug der sogenannten Traffic Akquisitionskosten, die bei 228 Millionen Dollar lagen, setzte Yahoo mit 859 Millionen Dollar 18 Prozent weniger um als vor einem Jahr.
Verizon weiter Favorit auf Übernahme
Yahoo-Chefin Marissa Mayer zeigte sich dennoch mit den Ergebnissen zufrieden und erklärte, man befinde sich beim Konzernumbau im Plan. Das gilt auch für den möglichen Verkauf des Kerngeschäfts: Man habe „substanzielle Fortschritte“ bei der Suche nach „strategischen Alternativen“ gemacht.
Zu Wochenbeginn war die erste Angebotsrunde potenzieller Bieter zu Ende gegangen. Während sich Mayer in der Analystenkonferenz zum Vorgang nicht weiter äußern wollte, will der Nachrichtendienst Reuters unterdessen von den Interessenten der Shortlist erfahren haben.
Time und Comcast offenbar nicht mehr interessiert
Telekommunikationsgigant Verizon, der vor einem Jahr mit AOL bereits einen Internet-Dino übernommen hatte, wird weiter als Favorit für eine Übernahme gehandelt. Ebenfalls ein Gebot abgegeben haben soll auch der japanische E-Commerce-Riese Rakuten, der sich vor zwei Jahren den Messenger-Dienst Viber sicherte.
Auch YP Holding, Eigentümerin der Gelben Seiten in den USA, die AT&T und dem Finanzinvestor Cerberus Capital gehört, soll ein Gebot abgegeben haben. Nicht mehr interessiert seien dagegen der Verlag Time Inc. und der Kabelnetzbetreiber Comcast. Wie Reuters berichtet, könne sich der Bieterprozess durchaus bis Juni hinziehen.