Frau Lipa, bitte fassen Sie Ihre ersten 99 Tage als Marketingchefin bei L’Oréal DACH in einem Satz zusammen.
Tiefes Verständnis für die Zielgruppe hat oberste Priorität!
Welchen Eindruck haben Sie in den ersten Wochen in der neuen Position gewonnen?
Ich bin seit 18 Jahren für L’Oréal tätig und habe bereits in vielen unterschiedlichen Abteilungen national und international gearbeitet. Meine aktuelle Position zeichnet sich durch eine außergewöhnlich steile Lernkurve aus. Die prägenden Faktoren hierfür sind der zunehmende Einfluss Künstlicher Intelligenz, die fortschreitende Technologisierung, die rasant wachsende Zahl an Vermarktungsoptionen und die gleichzeitig immer besser informierten Konsument*innen. Diese Dynamik macht den Job besonders reizvoll.
Was hat Sie dabei am meisten überrascht?
Mein Team besteht aus einem Pool an Expert*innen unterschiedlicher Disziplinen, die sich mit der Digitalisierungs- und Vermarktungsagenda beschäftigen. Es ist faszinierend, welches Potenzial in unserem umfangreichen Daten- und Wissensschatz steckt. Zum ersten Mal entdecke ich das gesamte Markenspektrum und die breit gefächerten Aufgabenbereiche dahinter, das war mir in dieser Form vorher nicht bewusst.
Mit welcher Hürde hatten Sie so nicht gerechnet?
Eine Herausforderung liegt darin, bei der Vielzahl an Möglichkeiten die richtigen Prioritäten zu setzen und dann eine gesamte Organisation dahinter zu mobilisieren. Besonders dann, wenn man komplett neue Felder bestreiten möchte, die bedeutende Investitionen nach sich ziehen, bedarf es guter Abstimmung, einer klaren Kommunikationsstrategie sowie Risikobereitschaft.
Wie zeichnet die Unternehmenskultur bei L’Oréal aus?
Ich habe einen Großteil meiner Karriere bei L’Oréal verbracht. Was ich besonders am Unternehmen schätze, ist die Diversität an Marken, Businessmodellen, aber vor allem sehr inspirierende Kolleg*innen und Führungspersönlichkeiten, die stets den Anspruch haben, das Morgen besser als das Gestern zu gestalten, was eine unheimlich anregende Arbeitskultur schafft.
Was waren Ihre ersten Veränderungsmaßnahmen in der neuen Position?
In den ersten Wochen habe ich zunächst einmal viel zugehört, um mir ein klares Bild der aktuellen Strukturen zu machen, viel mit Kolleg*innen, aber auch langjährigen Partnern gesprochen. Meine ersten Initiativen lagen darin, gemeinsam mit dem Leadership Team die Themen in den Mittelpunkt zu rücken, mit denen wir wirklich viel bewegen können und die einen signifikanten Einfluss haben. Aber auch darin, ein paar „alte Zöpfe“ abzuschneiden, um Raum für neue Pionierprojekte zu schaffen.
Welche weiteren Pläne haben Sie für das Unternehmen L’Oréal?
Mir liegt sehr viel daran, den Fokus auf unsere Zielgruppen zu legen, sie noch besser zu verstehen und in Kontakt mit unseren Marken zu bringen. Wir haben ein großartiges Portfolio von 37 Marken, die es gilt, differenziert zu bespielen, aus der Masse hervorzustechen und manchmal auch unerwartet zu präsentieren. Wir haben viel vor, unter anderem mutigere und überraschende Kundenkontaktpunkte zu testen, disruptiven und lokal relevanten Content zu produzieren, neue Plattformen und Vermarktungen auszuprobieren, unsere Konsument*innen zu überraschen und zu unterhalten.
Was waren auf diesem Weg die ersten konkreten Schritte?
Wir haben intern neue Lern- und Kommunikationsplattformen geschaffen, um unseren Kolleg*innen Zugang zu den relevanten Daten, Consumer Insights und Trends zu ermöglichen, aber auch konkrete Projekte mit unseren Partnern besprochen, um unsere Marken noch zielgruppenspezifischer zu vermarkten und neue Pionierprojekte zu starten. Wir freuen uns darauf, in den kommenden Monaten viele neue Projekte anzustoßen, die von der Weiterentwicklung bewährter Konzepte bis hin zu wegweisenden Innovationen reichen werden.
Wenn Sie sich etwas wünschen könnten: Was soll man einmal über die Kombination Alma Lipa und L’Oréal sagen?
L’Oréal und Alma sind ein „perfect match“: innovativ, mutig, optimistisch.
Die Fragen wurden schriftlich gestellt.