Industrieskandale gefährden Marke „Made in Germany“

Mehr als ein Viertel der Teilnehmer einer aktuellen internationalen Konsumentenbefragung der Unternehmensberatung Prof. Roll & Pastuch gibt an, dass Vorkommnisse wie der VW Skandal ihre Mehrzahlungsbereitschaft für Produkte „Made in Germany“ negativ beeinflusst haben.

Die nationale Herkunft von Produkten spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle bei der Kaufentscheidung. Für über 80 Prozent der mehr als 1200 Studienteilnehmer aus Deutschland, Frankreich, UK, China und den USA stellen Produktkennzeichnungen wie „Made in Germany“ ein wichtiges Differenzierungsmerkmal dar. Nicht nur deutsche Verbraucher sind bereit für Produkte aus Deutschland einen deutlichen Aufschlag zu zahlen, auch im internationalen Vergleich wird „Made in Germany“ Produkten unbekannter Herkunft vorgezogen. Durchschnittliche Mehrzahlungsbereitschaften von 40 Prozent machen die Produktkennzeichnung „Made in Germany“ zu einem zentralen branchenübergreifenden Wettbewerbsvorteil.

Allerdings ist die Bereitschaft, für deutsche Produkte teilweise deutliche Preispremien zu zahlen, alles andere als in Stein gemeißelt. Die Mehrzahlungsbereitschaft wird insbesondere mit der hohen Produktqualität, den hohen Sicherheitsstandards und der fortschrittlichen Technologie begründet.

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Industrieskandale, die auch über deutsche Grenzen hinaus Wellen schlagen, wie der weiterhin vieldiskutierte „Dieselgate“ aus dem Hause Volkswagen, rütteln an diesem Image. Dies wirkt sich zwangsläufig auch auf das Wertempfinden und die Zahlungsbereitschaft aus. So gaben 26 Prozent aller Studienteilnehmer an, dass sich ihre Wahrnehmung von Produkten „Made in Germany“ aufgrund des Abgasskandals negativ verändert habe.

Verbraucher assoziieren vor allem die Automobilbranche, Elektronik und Maschinenbau mit „Made in Germany“. Auch bei Abfrage deutscher Marken belegen Automobilhersteller wie VW, BMW und Mercedes mit Abstand die ersten Plätze und sind somit im In- und Ausland die wichtigsten Markenbotschafter für Deutschland.

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Dazu Kai Pastuch, Partner bei Prof. Roll & Pastuch – Management Consultants: “Die Abwertung des subjektiven Wertes der Marke „Made in Germany“ im Zuge des Abgasskandales ist nicht nur für Volkswagen, sondern für alle deutschen Hersteller, die mit der Herkunft ihrer Produkte assoziiert werden, problematisch.“