In 2009 überspringen TV-Zuschauer ein Zehntel der Werbespots

Bis zum Jahr 2009 werden 40 Prozent aller Haushalte in den USA über einen digitalen Videorekorder (DVR) verfügen. Die Möglichkeit zur Ausblendung von Werbeblöcken ("Ad Skipping") wird dazu führen, dass Fernsehzuschauer bis zu ein Zehntel der TV-Werbung überspringen. Das berichtet das Wall Street Journal (WSJ) und beruft sich auf eine Marktstudie des Technologie-Consulters Accenture.

Der Studie zufolge sollen bis zu sechs Milliarden Dollar für Werbung wirkungslos verpuffen. Zurzeit verfügen rund acht Prozent aller US-Haushalte über einen digitalen Festplattenrekorder. Über diese gehen heute etwa zwei Prozent der klassischen TV-Werbung durch Ad Skipping verloren. Die zunehmende Verbreitung von DVR – so Accenture – werde diesen Anteil bis 2009 auf bis zu zehn Prozent erhöhen. Der TKP (Preis pro 1 000 Sichtkontakte) werde daher bis 2010 im Durchschnitt nur um drei Prozent pro Jahr wachsen, heißt es in dem Bericht.

Die deutschen TV-Vermarkter SevenOne Media und IP Deutschland sehen die DVR-Gefahr hingegen weniger dramatisch. Die Verbreitung von Festplattenrekorden werde überschätzt, ebenso die Nutzung des Ad Skipping bei DVR-Besitzern. Zurzeit liege die DVR-Dichte in deutschen Haushalten bei rund 0,5 Prozent. Bis Ende 2006 könne der Wert auf zwei Prozent wachsen, viel weniger als frühere Prognosen annehmen. 2010 rechnen die TV-Vermarkter mit einer DVR-Dichte von zehn Prozent, schließen aber eine Verbreitung von bis zu 30 Prozent nicht aus.

Und selbst dann werde nur knapp fünf Prozent der TV-Werbung übersprungen. Die TV-Vermarkter berufen sich auf eine tiefenpsychologischen Studie, der zufolge DVR-User nach etwa drei Monaten wieder zu ihren alten TV-Gewohnheiten zurückkehren. Zudem sei das Einsparen von Videokassetten und die bessere Bild- und Tonqualität der Hauptgrund für das DVR-Interesse. pte

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