Fast 10.000 Tonnen Müll durch Kaffeekapseln
Die Deutschen verbrauchen pro Jahr 2,8 Milliarden Kaffeekapseln und verursachen dadurch ein 9700 Tonnen schwerer Müllberg aus Plastik, Aluminium und Pappe. Dies ergeben neue Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für das Jahr 2022 auf der Grundlage von Marktdaten und eigenen Gewichtsmessungen der gängigsten Kaffeekapselmarken. 4,8 Prozent des gesamten Kaffees im Jahr 2022 entfiel demnach auf die kleinen Kapseln. Diese erzeugen der DUH zufolge im Durchschnitt 15-mal so viel Verpackungsabfall wie 500-Gramm-Verpackungen für Röstkaffee.
Klimakiller KI?
Der Energieverbrauch von Rechenzentren für KI-Anwendungen und andere Digitalisierungsprojekte steigt in Europa bis zum Jahr 2030 stark an – und kann wohl nicht allein aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Nach einer Studie von McKinsey wird sich der Strombedarf in diesem Zeitraum voraussichtlich auf mehr als 150 Terawattstunden bis 2030 fast verdreifachen. „Das macht rund fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs aus“, sagt Diego Hernandez Diaz, Partner bei McKinsey & Company. Bislang seien es nur zwei Prozent.
Der steigende Strombedarf von KI könnte den Klimawandel beschleunigen, wenn er nicht durch erneuerbare Energien gedeckt werde, heißt es in der McKinsey-Studie. Derzeit stamme ein Großteil des Stroms für Rechenzentren noch aus fossilen Brennstoffen, obwohl sich viele große Rechenzentrumsbetreiber – darunter auch Branchenriesen wie Amazon (AWS), Microsoft und Google – verpflichtet haben, ihre Anlagen mit erneuerbaren Energien zu betreiben.
Elektroschrott: Deutschland hinkt hinterher
Das statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) hat neue Zahlen zum Vertrieb von Elektrogeräten und den Sammelmengen von Elektroschrott für das Jahr 2022 für alle EU-Mitgliedstaaten veröffentlicht. Demnach wurden in Deutschland mit 33,9 Kilogramm pro Kopf und Jahr, nach den Niederlanden und Dänemark, die drittmeisten Elektrogeräte im EU-Raum verkauft. Gleichzeitig erreichte Deutschland mit einer Sammelquote von 31,7 Prozent im europäischen Vergleich lediglich den 22. Platz.
Nachhaltige Fußball-EM?
Bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im Sommer sind 29,6 Millionen Euro in Nachhaltigkeit investiert worden. Damit seien mehr als 120 „nachhaltige Initiativen“ auf den Weg gebracht worden, teilten die Europäische Fußball-Union (UEFA) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit.
Während sich die Verantwortlichen für die Nachhaltigkeit bei der EM lobten, hatte es im Laufe des Turniers von Umweltschutzorganisationen wie der Deutschen Umwelthilfe Kritik gegeben. So wurden unter anderem die Kurzstreckenflüge mehrerer Nationalmannschaften kritisiert, die es trotz der Einteilung der Gruppenphase in drei geografische Cluster gegeben hatte. Für das EM-Merchandising sei außerdem viel Plastik überproduziert worden und es seien nicht alle Nahrungsmittel in Mehrweg ausgegeben worden.
Green Tech: Deutschland wird Führungsrolle zugetraut
Der internationale Wettlauf um die Führung bei Klimaschutztechnologien ist in vollem Gange. Mehr und mehr Länder ergreifen Maßnahmen, um die Ansiedlung wichtiger grüner Schlüsseltechnologien an ihren Standorten zu begünstigen. Auch Deutschland hat gute Voraussetzungen, um vorne mitzuspielen. Eine Mehrheit von 57 Prozent der hiesigen Unternehmen sehen ein sehr großes oder eher großes Potenzial für Deutschland, eine führende Rolle bei grünen Technologien einzunehmen. 35 Prozent sehen eher geringes und nur 6 Prozent kein Potenzial. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 500 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden.
Diejenigen befragten Unternehmen, die Deutschland eine Führungsrolle zutrauen, sehen besonders große Potenziale in der Photovoltaik (79 Prozent), der energieeffizienten Produktion (78 Prozent) und der Windenergie (75 Prozent). Aber auch bei den Themen Energiespeicherung (72 Prozent), Kreislaufwirtschaft (70 Prozent), Wärmepumpen (62 Prozent), Elektromobilität (53 Prozent) und Wasserstoff (53 Prozent) sieht mehr als die Hälfte der Befragten große Potenziale für den Standort Deutschland.