Steigende Akzeptanz für recycelte Hausgeräte
Die Mehrheit der Verbraucher*innen vertraut recycelten oder generalüberholten Hausgeräten. Dies zeigt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag von Miele. Anfang August wurden 1000 repräsentativ ausgewählte Frauen und Männer in Deutschland befragt. Die Akzeptanz von Zirkularität nimmt weiter zu: Drei Viertel der Befragten vertrauen auch dann auf die Langlebigkeit von Hausgeräten, wenn sie recycelte Materialien (73 Prozent) enthalten. Generalüberholte Bauteile sind für 65 Prozent der Befragten kein Problem. „Der Staubsauger“ ist die häufigste Antwort auf die Frage, welches aus überwiegend recycelten Materialien hergestellte Hausgerät Verbraucher*innen am ehesten in Betracht ziehen würden (56 Prozent). Mit einigem Abstand folgt die Waschmaschine (41 Prozent).
Laut Studie sind die zwei wichtigsten Anreize für zirkuläres Handeln, weniger Abfall zu produzieren und Ressourcen zu schonen (beide 89 Prozent). Trotz wachsenden Interesses gibt es Hindernisse. Angst haben fast zwei Drittel der Befragten zum Beispiel aus Qualitätsmängeln (62 Prozent). Ein weiterer Kritikpunkt ist die begrenzte Produktauswahl (58 Prozent). Hygienische Vorbehalte (27 Prozent) oder Zeitdruck beim Kauf (21 Prozent) spielen hingegen eine nachgeordnete Rolle.
Neue Studienfächer rund um Nachhaltigkeit
Mit einer Reihe neuartiger Nachhaltigkeits-Studiengänge will sich die Universität Kassel ein Alleinstellungsmerkmal aufbauen. Für das erste dieser Fächer ist ab sofort eine Einschreibung möglich: Kasseler Bachelor-Studierende können ab dem kommenden Wintersemester ein Hauptfach mit dem neuen Nebenfach „Nachhaltigkeitsstudien“ kombinieren. Das Nebenfach ist eine Art Pilot. Im kommenden Jahr will die Universität einen eigenständigen Bachelorstudiengang „Nachhaltigkeitswissenschaften – Sustainability Studies“ anbieten sowie eine ganze Reihe von Fachstudiengängen, die mit einer Nachhaltigkeits-Komponente angereichert sind: also Wirtschaftsrecht und dazu Nachhaltigkeit, Elektrotechnik und dazu Nachhaltigkeit und so weiter.
Online-Petition für den Plastikstrohhalm
Der Trinkbeutel-Hersteller Capri-Sun hat eine Online-Petition für die Rückkehr zum Plastikstrohhalm gestartet. Auf der Plattform change.org will das Unternehmen insgesamt eine Million Unterschriften sammeln – um diese an die EU-Kommission weiterzureichen. Capri-Sun-Chef Roland Weening hatte vor rund zwei Wochen der Schweizer „Sonntagszeitung“ gesagt, er wolle auf eine Ausnahmegenehmigung bei der EU für das Verbot von Einweg-Plastikstrohhalmen hinwirken. Capri-Sun, das in Eppelheim bei Heidelberg produziert, verwendet seit 2021 Papierstrohhalme. Weening hatte gesagt, das Unternehmen arbeite daran, in der Schweiz und in Nachbarländern wieder auf Plastikstrohhalm umzustellen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Zug in der Schweiz – wo das EU-Verbot nicht gilt.
Adriana Neligan, Expertin für Kreislaufwirtschaft beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln, sagte allerdings: „Ich glaube nicht, dass es für ein Unternehmen eine Ausnahmegenehmigung geben wird.“ Andreas Hermann vom Öko-Institut in Darmstadt sagte, die Richtlinie diene dem Umweltschutz, Trinkhalme aus Kunststoff seien verboten – „und in der Richtlinie sind keine Ausnahmen vorgesehen“.
Zu wenig Mehrweg im Handel
Keine der großen Supermarktketten in Deutschland hält die gesetzliche Mehrwegquote für Getränke von 70 Prozent ein. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter ausgewählten Vollsortimentern, Discountern und Biosupermärkten zu deren Mehrweganteilen im Jahr 2023. Lediglich die kleineren Biosupermarktketten Bio Company, Alnatura und Denns erfüllen die Quotenvorgabe. Besonders negativ fielen die Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl auf, welche Getränke ausschließlich in Einweg anbieten. Als Konsequenz fordert die DUH die Einführung einer Abgabe auf klimaschädliche Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen von mindestens 20 Cent zusätzlich zum Einwegpfand.
Hohe Kosten schrecken vor Smartphone-Reparatur ab
Gut jede*r dritte Bundesbürger*in hatte in den vergangenen fünf Jahren mit einem defekten Smartphone zu kämpfen (35 Prozent). Davon haben wiederum nur 32 Prozent eine Reparatur vorgenommen. Das hat eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1000 Personen ab 16 Jahren ergeben. Dagegen haben gut zwei von drei (68 Prozent) Befragten keine Reparatur durchgeführt: 31 Prozent haben das Handy nicht repariert, weil es nach Ansicht der Befragten nicht mehr zu retten war. 30 Prozent haben wegen der hohen Kosten auf eine Reparatur verzichtet und 7 Prozent sind gar nicht erst auf die Idee gekommen, ihr Handy reparieren zu lassen.