Herr Schneider, warum muss ich auf Ihre Veranstaltung kommen?
Frank Schneider: Weil wir mehr Qualität bieten als so manche andere Veranstaltung. Unser persönliches internationales Netzwerk ermöglicht es uns, dafür Top-Speaker zu bekommen. Außerdem sind wir als Boutique-Veranstaltung fokussierter als andere Veranstaltungen: Wir wollen uns auf maximal 500 bis 600 Gäste konzentrieren und einen familiären Charakter bewahren. Und wir werden neben den Impulsen auf der Bühne vor allem das Gespräch abseits davon unterstützen. Damit die Unternehmen mit ihren Kunden über Geschäfte reden können, haben wir unter anderem eine Business-Lounge installiert.
Ist es langfristig ein Ziel, Großveranstaltungen wie der OMR oder der Dmexco Konkurrenz zu machen?
Überhaupt nicht. Unser Ziel ist es, ein internationales Netzwerk von Business-Konferenzen aufzubauen. Damit fangen wir vor der Haustür an, in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland. Danach wagen wir auch den Blick nach Asien: Dabei stehen Japan und China auf unserer Agenda. In einem dritten Schritt wollen wir auch in die USA gehen. Zur Inspiration der Besucher sollen dabei vor allem Speaker aus den jeweils anderen Regionen auftreten. Sie sind angehalten, ihre Themen aus der Konsumentensicht zu betrachten, weil der Konsument immer stärker wird und immer mehr die Marken und Unternehmen beeinflusst.
Wie sind Sie auf die Idee für diese Event-Reihe gekommen?
Dem ging eine recht lange Recherche voraus. Mein Partner Christian Muche und ich sind, nachdem wir bei der Dmexco raus waren, anderthalb Jahre um die Welt gereist und haben uns unterschiedlichste Formate angeschaut, etwa die Collision in New Orleans oder den Web Summit in Lissabon, aber auch kleinere Veranstaltungen wie C2 in Montreal. Dabei kamen wir zu dem Entschluss, dass Massenveranstaltungen, wie wir sie mit der Dmexco selbst gemacht haben, nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Auch die großen Unternehmen schauen inzwischen genauer hin, wofür sie ihr Geld investieren und wie hoch der ROI ist. In unserer Business-Lounge können die Unternehmen präsent sein, ohne den ganzen Aufwand für einen Messestand zu haben.
Den Start macht am 21. August Zürich. Auf welche Speaker und Speakerinnen zum Start sind Sie besonders stolz?
Wir sind einerseits stolz, dass Sir Martin Sorrell dabei ist, aber natürlich auch auf den CEO der UBS-Gruppe, Johan Jervoe, auf den früheren Ausnahmesportler Sven Hannavald, Ann Rosenberg von SAP Next-Gen und Susanne Aigner-Drews von Discovery. Ich könnte jetzt noch weitere Namen herauspicken. Aber ich finde vor allem den Mix ganz spannend. So wird etwa auch das Thema E-Sports eine Rolle spielen und mit Marcus John Henry Brown haben wir einen Performance Artist gewonnen, der eine überraschende Geschichte machen wird. Das ist schon auch ein bisschen Show – und das gehört heute bei einer solchen Veranstaltung dazu.
Die Digitalkonferenz D:Pulse gibt es in Zürich ja bereits seit 2017 – was ändert sich nun?
Bisher haben wir D:Pulse zusammen mit dem Branchenverband IAB Schweiz (Interactive Advertising Bureau) gemacht. Daher war das Event den Verbandsinteressen entsprechend rein auf die Themen Marketing und Media ausgerichtet. Unser neuer Ansatz, mittlerweile ohne das IAB, geht darüber hinaus. Wir wollen visionärer und inspirativer sein und über das Vermarktungsgeschäft hinaus auch Innovations-, Technologie- und Nachhaltigkeitsthemen abbilden. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Wir werden die ETH Zürich mit dem akademischen Motorsportclub dabeihaben. Der hat ein fahrerloses Fahrzeug entwickelt, das auch an Wettbewerben teilnimmt. Daran knüpfen wir die Fragestellung an, was es für das Marketing der Zukunft bedeutet, wenn Autos alle autonom fahren.
Wo und wann geht es danach weiter?
Der nächste Termin steht schon fest: Wir sind im Februar 2020 in der Aula der Wissenschaften in Wien. Danach ist Berlin im September oder Oktober die nächste reguläre Station. Dazwischen ist ein Event in Japan geplant, über das ich aber leider noch nichts weiter sagen darf. Lassen Sie sich also überraschen.