„Ihr Platz“ statt „Schlecker“ ratsam

Der Handelsexperte Manfred Hunkemöller hat der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker geraten, künftig auf den bisherigen Markennamen zu verzichten. Zwar hätten aktuelle Verbraucheranalysen ergeben, dass Schlecker "eines der bekanntesten Handelsunternehmen Deutschlands" sei, der Ruf der Kette sei aber "für einen erfolgreichen Neustart sehr schwer belastet", sagte der Geschäftsführer des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Zur Bewältigung der Krise empfahl er, auf den Markennamen "Ihr Platz" zu setzen.

Untersuchungen des IFH zufolge genießen die Schlecker-Konkurrenten dm und Rossmann ein deutlich besseres Image unter den Verbrauchern als Schlecker. „Die Diskussionen um Dumpinglöhne und Mitarbeiterschikanen bleiben beim Kunden in Erinnerung“, sagte Hunkemöller.

Generell gelte, dass Verbraucher von einem Handelsunternehmen heutzutage auch Engagement für den Erhalt der Umwelt und Fairness im Wettbewerb erwarteten. Zwei Drittel der Befragten gaben in der IFH-Erhebung zudem an, mindestens einmal eine Handelskette boykottiert zu haben, wenn sie etwas Negatives über den Anbieter gehört haben.

Schlecker hatte am vergangenen Montag offiziell Insolvenzantrag gestellt. Die Drogeriemarktkette strebt den Erhalt des Unternehmens, eines großen Teils der Filialen und damit auch der Arbeitsplätze an und beantragte daher die sogenannte Planinsolvenz. Auch die Schlecker-Tochter IhrPlatz reichte am Donnerstag den Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens ein.

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