„Teilzeit“, „Job-Sharing“ oder „Flexibles Arbeiten“ – diese Worte zogen schon 2019 in alle Stellenausschreibungen von Zurich UK ein. Damit wurde Zurich zum ersten Unternehmen in Großbritannien, das für alle offenen Stellen flexible Arbeitszeitmodelle einführte. In Kombination mit der Verwendung geschlechtsneutraler Sprache führte dies dazu, dass sich fast 20 Prozent mehr Frauen um Führungspositionen bewarben. Auch die Anzahl der Frauen, die für Führungspositionen eingestellt wurden, stieg um ein Drittel als direktes Ergebnis der Initiative im gleichen Zeitraum.
Viele dieser Stellen waren zuvor nicht in Teilzeit oder flexibel ausgeschrieben worden. Daher, so berichteten weibliche Mitarbeiter, fühlten sie sich zuvor weniger geeignet für die Stellen und bewarben sich nicht trotz entsprechender Qualifikation.
Flexibles Arbeiten fördert Vielfalt
Zurich lieferte damit einen Beweis dafür, dass flexibles Arbeiten die viel zitierte Vielfalt im Unternehmen verbessert. Und genau das ist das Ziel jedes HR-Marketings. Dies ist letztendlich unabhängig vom Geschlecht. Bei Zurich wurden zwischen März 2019 und Februar 2020 doppelt so viele Stelle sowohl für Männer als auch Frauen mit flexibleren Arbeitsbedingungen vergeben. Das zeigt, dass Männer in der heutigen Arbeitswelt flexible Arbeitszeiten grundsätzlich genauso attraktiv finden wie Frauen.
„Flexibles Arbeiten kann dazu beitragen, Diversitäts- und Inklusionsprobleme anzugehen, mit denen wir alle seit vielen Jahren zu kämpfen haben“, sagt Steve Collinson, Leiter HR bei Zurich. „Teilzeit ist nicht das Patentrezept, aber wir haben sehr positive Effekte gesehen, sowohl was die Bewerbergruppen als auch die Qualität der Bewerber angeht.“ Das Unternehmen sei überzeugt, so gerade Frauen zu helfen, in höher bezahlte Jobs zu gelangen, während sie auch familiären Verpflichtungen neben ihrer Karriere nachkommen können.
„Die Arbeitnehmer fordern diesen Deal seit Jahren. Unternehmen, die der Forderung nicht nachkommen, drohen künftig nicht mehr um die besten und klügsten Köpfe konkurrieren zu können.“ Diese Aussagen decken sich mit den Erkenntnissen diverser HR- und Jobmarketing-Analysen.
Positives Image ohne großen Marketingaufwand
Das Beispiel von Zurich zeigt auch, wie vermeintlich kleine Veränderungen erhebliche Auswirkungen haben können und ein Unternehmen plötzlich ohne großen Marketingaufwand zu einem deutlich positiveren Image kommen kann. Denn die Ergebnisse ihrer neuen HR-Strategie wurden zunächst nicht von Medien oder Politikern entdeckt und geteilt, sondern von Zurich selbst in einer knappen Studie veröffentlicht.
Die Auswirkungen waren mehr als positiv. Baroness Berridge, britische Frauenministerin, sagte beispielsweise zu der Studie: „Zurichs Arbeit in diesem Bereich hat gezeigt, wie effektiv eine einfache Änderung einer Stellenanzeige für die Gleichstellung am Arbeitsplatz sein kann.“ Es sei von entscheidender Bedeutung, dass mehr Arbeitgeber dies berücksichtigen, um zu tatsächlicher Chancengleichheit zu kommen.
Ein besseres HR-Marketing hätte sich das Unternehmen kaum vorstellen können. In der Folge machte Zurich nicht nur in Großbritannien auf den einschlägigen Arbeitgeber-Bewertungsportalen einige Sprünge nach oben.