Da die Befragten über ein Jahreseinkommen von mindestens 100 000 Euro verfügten, würden sie zur Zielgruppe des „Private Banking“ und „Wealth Management“ zählen. Die Deutsche Bank verspreche sich von einem Einstieg zwar, diese als neue Kunden gewinnen zu können, doch habe das Bankhaus Sal. Oppenheim im Vergleich zu November/Dezember 2008 deutlich an Vertrauen der vermögenden Anleger eingebüßt. Hätten zu dem Zeitpunkt etwa noch 23 Prozent der Anleger ein hohes Vertrauen ausgesprochen, liege der Wert im August 2009 lediglich bei 14 Prozent. Der Anteil der Befragten, die der Bank gar nicht vertrauen, sei inzwischen ebenfalls auf 14 Prozent zu beziffern und damit um drei Prozentpunkte gestiegen.
Bei der Frage nach der wahrgenommenen Reputation hätten sich ähnliche Veränderungen gezeigt. Ordneten der Privatbank im Winter des Vorjahres noch 32 Prozent der Befragten eine hohe Reputation zu, seien es derzeit noch 21 Prozent. Zudem habe sich der Anteil der Befragten, die Sal. Oppenheim eine geringe Reputation zuschreiben, von fünf auf elf Prozent mehr als verdoppelt.
Die Befragungen seien bereits abgeschlossen worden, bevor das Einstiegsinteresse der Deutschen Bank bekannt wurde, sodass dieser Umstand die Studienergebnisse nicht beeinflusst habe. Begründen ließen sich die Resultate vielmehr mit dem problematischen Vorgehen im Fall Arcandor, der Sonderprüfung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht im Zusammenhang mit den Oppenheim-Esch-Immobilienfonds sowie den dramatischen Verlusten der Bank. Unter den insgesamt 14 im GWM befragten Privatbanken habe zudem keine eine ähnliche Verschlechterung der Werte erfahren.