Höchste Wohnortzufriedenheit in Leipzig

Der Faktor Sicherheit und ein hohes Ansehen des Stadtteils sind deutschen Großstadtbewohnern besonders wichtig bei der Wahl ihres Wohnortes. Außerdem lieben sie es grün: Rund 86 Prozent ziehen eine Lage mit vielen Park- und Grünflächen den szenig-turbulenten Stadtteilen vor. Platz eins im Wohlfühlranking unter 15 deutschen Städten belegt Leipzig. Die Schlusslichter bilden Duisburg und Nürnberg.
Lichtfest Leipzig 2013 Jahrestag 9. =ktober 1989. Photo.:Stefan Nöbel-Heise

Was brauchen Menschen, um sich in ihrem Stadtteil wohl zu fühlen? Und was ist neben dem Mietpreis ausschlaggebend für die Wohnortwahl? In einer von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) durchgeführten Studie beleuchtet das Immobilienportal Immonet die emotionale Seite der Wohnortsuche. Befragt wurden 1.500 Einwohner aus Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Leipzig, Dresden, Dortmund, Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt am Main, Nürnberg, Stuttgart und München nach Standort- und Imagefaktoren. Dazu zählen die Anbindung des Wohnorts an den öffentlichen Nahverkehr oder das Ansehen eines Stadtteils in der Öffentlichkeit.

Hauptsache grüne Lage und hohes Ansehen

Sind es die Grünflächen, eine gute Infrastruktur oder doch das Angebot an Cafés und Restaurants? Das Ergebnis ist eindeutig: Rund 86 Prozent der Deutschen wünschen sich eine grüne Umgebung – nur etwa 20 Prozent möchten gern in einem hippen Szenestadtteil leben. Weniger wichtig sind den Befragten auch Kriterien der Infrastruktur ihrer Stadt, beispielsweise die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes (65,2 Prozent) oder die Abdeckung von Schulen und Kindertagesstätten (35,8 Prozent).

Unabhängig von der persönlichen Wichtigkeitseinschätzung, den größten wirklichen Einfluss auf die Wohnortzufriedenheit hat der Faktor „Hohes Ansehen und Sicherheit“. Dieser führt zu zweimal mehr Zufriedenheit als die anderen Faktoren. Warum das so ist, erklärt Dr. Sebastian Zenker, Immonet-Experte für Städteentwicklung und Wohnen: „Der Wohnort ist ein wichtiger Teil unseres Selbst und wir stehen immer im sozialen Vergleich mit anderen. Aus einem angesehen Stadtteil zu kommen ist also wichtig für unser Selbstbild.“

Köln und München unter den Top 3

Am Ende entscheidet laut Studie die richtige Mischung: Zahlreiche Grünflächen, ein positives Stadtimage, die herausragende Kinder- und Seniorenfreundlichkeit und eine gute Infrastruktur – das lieben Leipziger an ihrem Wohnort besonders. Darum landet die sächsische Metropole beim Ranking der beliebtesten Großstädte auf dem Siegertreppchen ganz oben. Auf Platz zwei schafft es die Hauptstadt der Jecken – Köln. Sie wird von ihren Bewohnern in nahezu allen Kriterien mit „gut“ bewertet und kann besonders mit Faktoren punkten, die der kölschen Geselligkeit zu Gute kommen: die Nähe zu Familie und Freunden (62,7 Prozent) und die Nähe zu Cafés und Restaurants (63,9 Prozent).

Obwohl die Münchner jedes Jahr das größte Volksfest feiern, wird die bayerische Metropole bei seinen Einwohnern in erster Linie für ihre Grünflächen (80 Prozent) und die hohe Sicherheit (77,4 Prozent) geschätzt. Keine andere deutsche Stadt hat nach Ansicht der Befragten weniger soziale Probleme als München. Ganz anders sieht es dagegen in Duisburg (Platz 14) und Nürnberg (Platz 15) aus. Gerade die soziale Lage, eine mangelhafte Infrastruktur und geringes Ansehen sorgen bei den Einwohnern für Unmut. Darum bleiben für die beiden Städte nur die letzten Plätze im Ranking.

Hamburg als Shopping-Stadt führend

Obwohl sie es nicht unter die Top 3 geschafft haben – Großstädte, wie Hamburg, Berlin oder Dresden stehen bei ihren Einwohnern hoch im Kurs. Hamburg (Platz 9) erreicht beispielsweise in punkto Shopping Spitzenpositionen. Jeder dritte Hamburger ist zufrieden mit der Dichte an Boutiquen und weiteren Shoppingmöglichkeiten in seinem Stadtteil. Als heimliche Perle entpuppt sich die Messestadt Hannover (Platz 4). Hier wohnen nicht nur die zufriedensten Norddeutschen (80,9 Prozent), auch der öffentliche Nahverkehr erhält von den Hannoveranern Bestnoten. Hamburg, Bremen und Hannover sind überdies bei Sportbegeisterten besonders beliebt: Mehr als 63 Prozent zeigen sich zufrieden mit der Nähe zu Sportstätten.

Die Berliner (Platz 6) lieben ihre City dagegen für die unzähligen Bars, Cafés und Restaurants (67,4 Prozent). Und auch Dresden (Platz 11) hat laut Studie einiges zu bieten. Die Stadt im Osten kann bei 74 Prozent der Einwohner mit ihrer Kinderfreundlichkeit punkten – und liegt damit gleichauf mit der Siegerstadt Leipzig.

(Immonet/asc)