Hätten Sie’s gewusst? Noch bis 1983 gab es in der Bundesrepublik Deutschland wie in großen Teilen Europas ein Zündwarenmonopol (Hör-Tipp hierzu: Podcast „Geschichten aus der Geschichte“, Folge 182). Herstellung und Vertrieb von Zündwaren lagen in dieser Zeit unter anderem bei der Zündholzfabrik Von Deylen & Söhne, die aus Visselhövede, einer Kleinstadt in Niedersachsen, kleine und große Marken mit Werbeartikeln versorgte. 1967 waren Zündholzschachteln aus Kunststoff der letzte Schrei, wie die Recherche im Archiv der absatzwirtschaft zeigt.
Mit dem Ende des Monopols musste Von Deylen & Söhne die Produktion einstellen. Inzwischen steht auf dem Gelände der ehemaligen Fabrik ein Computermuseum (4,8 Sterne bei Google). Und noch ein Fun Fact: Christopher von Deylen, Spross der Zündholzdynastie, ist Mitgründer und Leiter des Pop- und Ambient-Musikprojekts „Schiller“.
Auch heute kann, wer das gerne möchte, Streichholzschachteln oder Zündholzbriefchen mit Logo bedrucken und mit Lack veredeln lassen. Meist liegt die Mindestabnahmemenge bei 500 bis 1000 Stück – bei einem Stückpreis ab 0,20 Cent unter Umständen auch heute, zum Beispiel in der Vorweihnachtszeit, nicht die schlechteste Alternative für Marketing mit praktischem Nutzwert.
Nächstes Mal führt uns die Reise ins Jahr 1973.