Eine neue Kurzstudie des E-Commerce-Centers (ECC) Köln gemeinsam mit CoreMedia, IBM und T-Systems Multimedia Solutions nimmt das Thema Erlebnis im Onlinehandel aus Händlersicht unter die Lupe. Es zeigt sich, dass Erlebnisse und eine emotionale Ansprache im Handel in vielen Branchen eine große Rolle spielen – stationär und online. Entscheidend ist, über alle Kanäle hinweg ein einheitliches Einkaufserlebnis zu vermitteln. 81,2 Prozent der befragten Handelsunternehmen glauben, dass die Bedeutung der Erlebnisvermittlung in Onlineshops zukünftig zunehmen wird. Rund 48 Prozent der Befragten gehen sogar von einer starken Relevanzzunahme aus.
Verweildauer entwickelt sich positiv
Für die bereits umgesetzten Maßnahmen zur Erlebnisvermittlung geben sich die befragten Händler die Schulnote 2,4. Während rund 61 Prozent der Befragten die aktuelle Erlebnisumsetzung in ihrem Shop als sehr gut oder gut bewerten, sehen 39 Prozent noch deutlichen Handlungsbedarf.
Neben der Differenzierung vom Wettbewerb haben die befragten Handelsunternehmen vor allem in Sachen Verweildauer und Kundenbindung bereits positive Erfahrungen mit erlebnisorientierten Funktionalitäten in ihrem Onlineshop gemacht. Rund die Hälfte der Befragten gab an, dass sie eine längere Verweildauer der Konsumenten im Onlineshop beobachten und knapp 49 Prozent der Händler verbucht eine gestiegene Kundenbindung beziehungsweise Zahl der Wiederkäufe. Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln, kommentiert: „Händler die heute schon auf erlebnisorientierte Funktionalitäten setzen, können Kunden emotional an sich binden und den Freizeitcharakter des Shoppens auch online bedienen.“
Gute Conversion trotz hohen Aufwands?
Aber auch in Sachen Erlebniseinkauf gilt: Kein Erfolg ohne gute Conversion Rate. So sind beispielsweise Themenwelten – ein gutes Mittel zur Erlebnisvermittlung – sehr aufwendig umzusetzen. Aus Händlersicht schneiden hierbei insbesondere Aktionen wie etwa Newsletter mit Hinweisen auf Events im Laden und eine emotionale Bildsprache gut im Hinblick auf das Verhältnis von Aufwand und Conversion-Rate-Steigerung ab. Online-Magazine hingegen werden als ressourcenintensiv bei geringem Einfluss auf die Conversion Rate angesehen.
In dieser Woche gab das Statistische Bundesamt Zahlen zum Einzelhandel in Deutschland bekannt. Demnach haben Einzelhändler ihren Umsatz im Februar erneut kräftig gesteigert – preisbereinigt um 3,6 Prozent im Vergleich zum Februar 2014. Der Einzelhandel hat damit die höchsten realen Umsätze in einem Februar seit dem Jahr 2000 erzielt. Den Statistikern zufolge lief es im Internet- und Versandhandel besonders gut. Unternehmen dieses Segments nahmen elf Prozent mehr ein als im Februar 2014.