Welche Digitalisierungstools setzen sich am Point-of-Sale als nächstes durch?
GERD BOVENSIEPEN: Derzeit wird immer mehr Verkaufspersonal mit iPads oder Smartphones ausgestattet. So sind die Verkäufer auskunftsfähiger, wissen, wo welches Produkt in welcher Größe und Farbe noch verfügbar ist und können es den Kunden anbieten. Das bedingt, dass die Händler ihr Personal entsprechend ausbilden und dass die dahinterliegende Technologie stimmt: Es muss ein kanalübergreifendes Warenwirtschaftssystem vorhanden sein. Wenn Händler Kunden- und Produktinformation verbinden, werden sie dank der digitalen Technologien im Store ganz individuell auf ihre Kunden zugehen können. Mithilfe intelligenter Datenanalyse weiß das Personal, wer der Kunde ist, was er gern kauft und was ihn interessiert. Die Personalisierung im Store wird kommen.
Und was erwartet uns in Zukunft?
Neben vielem anderen wie etwa Augmented Reality oder der Beacon-Technologie: digitale Assistenten. Roboter wie etwa Pepper reagieren auf die Emotionen von Menschen. Pepper merkt, ob Sie lachen, weinen oder wenn Sie ihn streicheln. Meine erste Reaktion war: Was soll das? Sind wir jetzt in Disneyland? Aber ich habe dazugelernt: Es ist bemerkenswert, was Pepper leisten kann, wenn man ihn entsprechend programmiert; er verfügt über eine enorme Produktkenntnis, kann Kunden zu Regalen führen und sie beraten.
Viele Händler beklagen, sie hätten kein Geld für digitale Tools. Was lässt sich denn schon ohne große Budgets machen?
Händler sind Unternehmer, sie müssen jetzt die Chancen der Digitalisierung nutzen. Schon mit einfachen QR-Codes am Produkt können sie ihren Kunden zusätzliche Informationen zu deren Herkunft oder Produktionsweise bereitstellen. Das tut finanziell nicht weh und bietet einen Zusatznutzen. Händler müssen ihre Läden attraktiv halten. Dazu dienen auch triviale Dinge, wie etwa kostenloses WLAN. Sie sollten auf jeden Fall dafür sorgen, dass sie im Internet gefunden werden, auch das ist relativ einfach. Ich kann die Händler nur ermuntern: Stellt Euch dem Thema. Fahrt die Digitalisierung hoch, sie bietet riesengroße Chancen.
Ideen für zeitgemäße Formen derShop-Gestaltung und Warenpräsentation finden Händler auf der EuroShop 2017 in Düsseldorf. Die Messe ist für Fachbesucher von Sonntag, 5. März, bis Donnerstag, 9. März, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 70 Euro (50 Euro im Online-Vorverkauf), die 2-Tageskarte 90 Euro (70 Euro im OVV) und die Dauerkarte 150 Euro (130 Euro im OVV). Die Eintrittskarten beinhalten die kostenlose Hin- und Rückfahrt zur EuroShop mit Verkehrsmitteln des Verkehrsverbund-Rhein-Ruhr (VRR). Erstmals veranstaltet wurde die EuroShop im Jahr 1966 von der Messe Düsseldorf, sie findet im Drei-Jahres-Turnus statt. Ideeller Träger ist das EHI Retail Institute.