Die Aussichten sind nicht rosig, wenn man einen Blick auf die Konjunkturprognosen wirft. So steht der Gesamtwirtschaft im nächsten Jahr eine Rezession bevor. Doch die Vorboten der Wirtschaftsflaute spüren Agenturen schon jetzt, wie eine Umfrage des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA unter seinen Mitgliedern ergeben hat.
Demnach erleben 78 Prozent der befragten Agenturen bereits Budgetkürzungen oder werden von Kunden auf die Möglichkeit von Kürzungen angesprochen. In Folge dessen sehen nicht wenige Agenturen das Geschäftsjahr 2023 eher kritisch. Auf einer Skala von eins („sehr optimistisch“) bis fünf (sehr pessimistisch) gibt keine der befragten Agenturen an, sehr optimistisch zu sein. Knapp 30 Prozent wiederum prognostizieren eine schwierige Geschäftsentwicklung („drei“ auf der Skala).
GWA-Agenturen wollen nicht am Personal sparen
Als Reaktion auf diese Lage müssen die Agenturen Kosten drücken. Knapp die Hälfte der Agenturen will daher Büro- und Raumkosten einsparen (51 Prozent) sowie die Energiekosten senken (49 Prozent).
An den Personalausgaben will die Mehrheit der befragten Agenturen aber nicht rütteln. 70 Prozent von ihnen geben an, nicht am Personal sparen zu wollen. Auch den Bereich Aus- und Weiterbildung sehen die meisten Agenturen nicht als wichtiges Handlungsfeld: das berichten 85 Prozent der befragten Agenturen.
„Es wird deutlich, dass Agenturen ihre Mitarbeitenden als kostbarstes und zu schützendes Gut betrachten und die Branche ein ‚Markt der Mitarbeitenden‘ ist“, sagt Larissa Pohl, GWA-Präsidentin. Darüber hinaus sieht sie die Kunden in der Mitverantwortung. „Das meint auch, Agenturen für ihre Tätigkeit so zu honorieren, dass die Mitarbeitenden attraktiv bezahlt werden können. Sonst verlieren nicht nur Agenturen Know-how und Ressourcen, sondern mittelbar auch die Auftraggeber.“