Grünes Licht für DoubleClick-Deal?

Die amerikanische Handelskommission FTC (Federal Trade Commission) stimmt der Übernahme des Werbeunternehmens DoubleClick durch Google zu. Überrascht die EU-Kommision noch mit Restriktionen?

Eine erhebliche Einschränkung des Wettbewerbs sei nicht zu erwarten, lautet das Urteil nach acht Monaten eingehender Untersuchung. Für Google bedeutet die FTC-Zusage einen weiteren grossen Schritt in Richtung Vertragsabschluss, allerdings ist auch die europäische Kommission anzuhören. Während die amerikanische argumentiert, dass im schnell wachsenden Bereich Online-Werbung trotz der Übernahme ausgesprochen viel Konkurrenz vorhanden sei, steht das Urteil der Europäer noch aus. Mit einer Entscheidung aus Brüssel ist bis April 2008 zu rechnen.

Die Europäische Kommission kündigte im November 2007 an, dass die erste Untersuchung des Google-DoubleClick Deals „darauf hinweist, dass die vorgeschlagene Fusion Bedenken beim Wettbewerb in Märkten für Vermittlung und Anoncendienste in der Onlinewerbung aufwirft“. Sie hat daher beschlossen, eine gründliche Untersuchung dieses Falles durchzuführen, um eine endgültige Entscheidung darüber treffen zu können, ob die vorgeschlagene Transaktion den Wettbewerb des Europäischen Marktes oder wichtiger Teile davon nachhaltig und einschneidend behindern würde.

Die Kommission ließ außerdem vernehmen, dass man untersuchen würde, „ob DoubleClick ohne diese Transaktion am Markt für Online Annoncenenvermittlung zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für Google angewachsen wäre. Man wird auch untersuchen, ob die Fusion, die die führenden Anbieter für sowohl Onlinewerbeflächen und Vermittlungsdienste als auch Werbetechnologie maßgebliche wettbewerbsfeindliche Einschränkungen für Konkurrenten bewirken könnte, die auf diesen Märkten tätig sind und sich in Folge auch negativ auf die Verbraucher auswirken könnte.“

Durch die Zusammenlegung der beiden IT-Dienstleister befürchten Mitbewerber wie Yahoo oder Microsoft eine Konzentration am Werbemarkt zu ihren Ungunsten. Die betroffenen Unternehmen hoffen, dass die Europäische Kommission im Vergleich zur FTC konsumentenfreundlicher handeln werde und Google gewisse Restriktionen auferlegen möge. Dem Deal zwischen Google und DoubleClick wird ein Wert von 3,1 Milliarden Dollar zugesprochen.

Textanzeigen neben den Suchergebnissen auf Google machen einen Hauptteil des Geschäfts aus, womit der Konzern seinen Umsatz macht. Zum Portfolio von Doubleclick gehören Softwarelösungen, E-Mail-Marketing und verschiedene Dienstleistungen für Online-Werbung. Unternehmen können anhand der Doubleclick-Produkte ihre Werbung gezielt schalten. -mu

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